Gedenkgottesdienst in Rybojady/Hoffmannstal am 11. Juni 2017
10. Jahrestag der Gedenksteinweihe für die deutschen Toten

Text und Fotos von Johanna und Gerhard Hüttner

Am 11. Juni 2017 trafen sich in Rybojady/Hoffmannstal Einwohner von heute und damals in der Kapelle auf dem katholischen Friedhof. Sie erinnerten sich bei einem gemeinsamen Gottesdienst an die Aufstellung des Gedenksteines für deutsche und polnische Tote vor 10 Jahren.
8. Jahrestag Gedenksteinweihe für Hoffmannstal / Rybojady 2015
Die Ansprache wurde von unserem langjährigen polnischen Freund und Dolmetscher, Wojciech Derwich, vorbereitet. In Absprache mit dem Pfarrer aus Trzciel/Tirschtiegel, Kf. Tomasz Gwalik, wurde in diesem Gottesdienst an den 10. Jahrestag erinnert.
Am Ende des Gottesdienstes hatten wir Gelegenheit, Worte des Dankes zu übermitteln und unserer Toten zu gedenken. Für die deutschen Teilnehmer übernahm Gerhard Hüttner, Ehemann von Johanna Hüttner geb. Dynio, die Erinnerungsworte und unser Freund Wojciech Derwich übersetzte sie für die polnischen Teilnehmer:

„Liebe polnische Freunde, liebe Heimatfreunde!
Mit Dankbarkeit sehen wir zurück, als vor fast genau 10 Jahren, am 16. Juni 2007, hier der Gedenkstein für unsere verstorbenen Landsleute aus Rybojady geweiht wurde.
Daß es überhaupt so weit kommen konnte, haben wir vor allem der Initiative und dem großen persönlichen Einsatz unserer Heimatfreundin Irmgard Gotzmann-Fietz und Dr. Klaus Scheel zu verdanken, aber auch der Hilfe polnischer Persönlichkeiten der katholischen Kirche und der Verwaltung.
Eine besonders hilfreiche Rolle spielte damals – neben vielen Bewohnern dieser schönen naturnahen Gemeinde – auch unsere hier wohnende Freundin Leonarda Blawuziak. Lassen Sie uns nun unserer Toten gedenken.
Dazu bitte ich Sie, sich von den Plätzen zu erheben.
Wir erinnern uns und gedenken unserer Toten, die noch in heimatlicher Erde bestattet wurden.
Wir gedenken der in den unseligen Kriegen gefallenen Väter, Mütter, Brüder und Söhne. Wir gedenken der Kinder, Frauen und Männer, die eines gewaltsamen Todes sterben mußten.
Wir gedenken der Menschen, die sich schützend vor Frauen und Kinder stellten und dafür ihr Leben lassen mußten.
Wir gedenken aller Menschen, die in Konzentrationslagern sterben mußten.
Wir gedenken unserer Heimatfreundin, die während der Heimattreffen unter uns war, die uns in die ewige Heimat, in die Ruhestatt bei Gott, vorausgegangen ist: Im Alter von 79 Jahren ist Irmgard Gotzmann-Fietz am 28. August 2016 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.
Gott schenke allen Verstorbenen die ewige Ruhe.“

Danach folgte ein Dankeswort an den Pfarrer; den gemeinsamen Gottesdienst beendete Pfarrer Kf Tomasz Gawlik mit dem Segen. Es folgte ein gemeinsames Erinnerungsfoto am Gedenkstein mit den polnischen und deutschen Teilnehmern.
Anschließend trafen sich alle Gäste zu einem kleinen Imbiss in Lutol Mokry auf der Terrasse des Gästehauses von Hubert Golek am See, das von den deutschen Teilnehmern organisiert und vorbereitet worden war. Leider konnte Pfarrer Tomasz Gwalik nicht mehr dabei bleiben, er mußte zu einem 40jährigen Dienstjubiläum. Es gab Würstchen mit Brot, kalte alkoholfreie Getränke und zur Kaffeezeit von den ehemaligen Rybojadlern Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Den Gästen hat es sehr gefallen, und sie traten nach 3 Stunden gemütlichen Beisammenseins die Heimreise an. Alle polnischen Freunde bedankten sich sehr herzlich für die gemeinsame, sehr freundschaftliche Unterhaltung.
Unsere langjährige Freundin Leonarda Blawuziak und Freund Wojciech Derwich waren uns dabei eine große Unterstützung. Mögen sie uns noch recht lange erhalten bleiben, wir brauchen ihre Hilfe immer sehr.

Wir als deutsche Organisatoren sind stolz darauf, daß die Veranstaltung so gut abgelaufen ist. Wir haben damit die Gastfreundschaft mit unseren polnischen Freunden weiter gefördert. Diese Feier, die Absprachen mit Pfarrer Gawlik, mit Dolmetscher Wojciech Derwich, mit Frau Leonarda Blawuziak und Partyja Mikowska bereiteten Familie Reetz persönlich und Familie Hüttner schriftlich und persönlich vor.
Das gemeinsame Beisammensein in Lutol Mokry und die Vorbereitungen auf dem Friedhof in Rybojady organisierten die Familie Bange, Familie Dynio/Lindstädt und Herr Bruno Fietz.
Allen diesen fleißigen Helfern sei hiermit nochmals herzlich gedankt. Auch Familie Golek für ihre Unterstützung und den gesponserten Kuchen. Dank auch allen deutschen Heimatfreunden, auch denen, die spontan angereist sind und an der Feierstunde und am gemütlichen Beisammensein teilgenommen haben.