Aus der polnischen Presse
Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-Rosada - Korrespondenz und Übersetzung
Bilder: Gazeta Lubuska


Meseritz /Miedzyrzecz


„Stimme aus Meseritz und Schwerin“ (Glos Miedzyrzecza i Skwierzyny)Neue Wochenzeitung herausgekommen
Am Mittwoch, 29. Oktober, gelangte die erste Ausgabe des neuen Wochenblatts „Stimme aus Meseritz und Schwerin“ (Glos Miedzyrzecza i Skwierzyny) in die Hand der Bevölkerung des Kreises Meseritz.


Diese erste Nummer wurde von Briefträgern an alle Adressen im Kreis geliefert und war kostenlos. Das neue Blatt kommt mittwochs heraus, man kann es an 100 Stellen (Kioske, Supermärkte) kaufen. Es kostet nur Zl. 2,50 (0,50 Euro). Herausgeber ist ein Verlag, der auch andere regionale Medien verlegt. Für ihn arbeiten u.a. Journalisten wie Dariusz Brozek, der schon seit Jahren Beiträge über Meseritz für die „Gazeta Lubuska“ schreibt.


Der gute Ruf des Krankenhauses
Das städtische Krankenhaus erfreut sich eines sehr guten Rufes in der ganzen Lebuser Wojwodschaft. Dies gilt in erster Linie für die Entbindungsstation. Die umfassende Ausstattung, das fachkundige Personal sowie die gute Atmosphäre sind der Grund, warum viele junge Mütter sich für die Entbindung im Meseritzer Krankenhaus entscheiden, dessen Geburtsstation vielfach zertifiziert ist.

Aufführung der Missa Brevis in der Johanneskirche
Im Oktober nahmen mehr als 300 Menschen an einer eher untypischen Messe in der Johanneskirche teil.
Sie hörten die Missa Brevis (Kurze Messe), gesungen von 4 Chören: Dem Meseritzer Kammerchor, dem Universitätschor Stettin, der „Cantate Deo“ aus Schlawa sowie dem Chor des Grünberger Konservatoriums. Es war ein großes Erlebnis.
Das Konzert Erinnerung und Identität wurde dem Heiligen Johannes Paul II zum Jahrestag seines Pontifikats gewidmet. Im Presbyterium der ältesten Meseritzer Kirche waren über 80 Sänger aus zwei Wojwodschaften vereint.
Als Solisten traten die weltbekannte Sopranistin Grazyna Panfil-Flicinska und ihre ebenso begabte Tochter, die Mezzosopranistin Beata Panfil hervor. Es war dieses schon die sechste Aufführung im Zyklus der Johanneskonzerte.
Meseritz entwickelt sich durch solche Ereignisse immer mehr zu einem künstlerischen und kulturellen Mittelpunkt auf der Landkarte der Region.


Blesen / Bledzew


Neue Brücken über Obra und Obrakanal
Mit dem Bau neuer Brücken wurde begonnen. Darauf hatten die Einwohner viele Jahre gewartet. „Endlich“ sagen sie, die alten Brücken waren schmal und hatten eine zu geringe Tragfähigkeit. Beladene LKWs und landwirtschaftliche Fahrzeuge durfte diese Strecke nicht mehr benutzen. Sie waren gezwungen über Tempel bzw. Königswalde zu fahren, was erhebliche Umwege bedeutete und damit Zeit und Geld kostete.
Die neuen Brücken sind von großer Bedeutung für Blesen, für die Unternehmer, den Handel, aber auch z.B. für Besteller größerer Mengen von Kohle. Es handelt sich bei den Brücken um ein von der Starostei initiiertes Projekt, weshalb der Kreis auch die Baukosten trägt, die sich auf Zl. 5 Mio (1,2 Mio Euro) belaufen.
Woher hat der Kreis das Geld? Die Hälfte kommt vom Staat.
Die Bevölkerung muß viel Geduld aufbringen, weil die Brücken erst Ende November 2015 fertig sein sollen. Die Arbeiten sind schon in vollem Gang. Als erstes mußten die Bauplätze von Bäumen und Gebüsch befreit werden. Die neuen Brücken werden südlich der alten errichtet. „Die Brücke über den Kanal ist ein historisches Denkmal, weshalb sie nicht abgerissen werden darf. Sie war ein wichtiges Kettenglied des „Oder-Neisse-Bogens“. Ihre Tragfläche wurde durch ein Maschinenwerk in und aus Positionen bewegt.
Das Maschinenwerk befand sich auf einem Hügel an der westlichen Brückenzufahrt. Heute funktioniert es nicht mehr, ist aber immer noch eine der touristischen Attraktionen des Orts. Nach Fertigstellung der neuen Brücken werden die alten den Fußgängern und Radfahrern dienen“, sagt Remigiusz Lorenz, der stellvertretende Starost.

Aus Glasperlen entstehen Wunderwerke
Mit dem Basteln von Schmuck findet Beata Stypa Entspannung nach der Arbeit. Angestellt ist sie in einem Supermarkt; und nur ihre Verwandten wissen, daß sie in ihrer Freizeit Schmuckdesignerin ist.
Sie fertigt Anhänger, Halsketten, Armbänder, Ringe und Ohrringe. „Das macht mir viel Freude“, sagt sie. Schon als Kind waren Handarbeiten ihr Steckenpferd.
Sie kann häkeln, sticken und stricken. Auf die Idee, auch Schmuck zu machen, kam sie während einer Krankheit, als sie die ganzen langen Tage im Bett verbringen mußte. „Im Internet fand ich eine Seite über Schmuckherstellung; das fand ich fantastisch und wollte mich daran versuchen.“ Ihr erstes Werk waren Ohrringe, dieses Paar hat sie bis heute – als Glücksbringer. Glasperlen, Faden, Filz – all diese Materialien bestellt sie im Internet. Für eine Halskette braucht sie etwa 3-4 Stunden, dieselbe Zeit braucht sie auch für ein Paar Ohrringe.
Die von ihr hergestellten Schmuckstücke sind Unikate, deswegen hat sie viele Kunden, die immer wieder gern bei ihr bestellen. Auch ihre Familie und Freunde hat sie schon bedacht. Für die Hochzeit ihrer Tochter Marta fertigte Beata Stypa ein besonders schönes Stück an. Die Tochter war überglücklich...


Rokitten / Rokitno


Per Elektrobus den Kalvarienweg entlang
Rokitten ist das bekannteste Sanktuarium in der Lebuser Wojwodschaft und darüber hinaus in der gesamten Grenzregion zu Deutschland. Dieses Sakralobjekt wird jedes Jahr von tausenden von Pilgern aus ganz Polen besucht. Ältere oder Behinderte konnten jedoch den 4 km langen Kreuzweg nicht allein schaffen.
Jetzt stellt er kein Problem mehr dar. Die Pilger können den Kreuzweg neuerdings mit Elektrobussen befahren. Die Idee dazu hatte der Kustos des Sanktuariums Probst Dr. Jozef Tomiak, der dafür von den Pilgern sehr gelobt wird.
„Wir sind das erste Sanktuarium in Polen, das ein solches Angebot hat; wir haben es „Kalvariatour“ genannt“, informiert der Kustos. Die Pilger sind begeistert. „Es ist eine tolle Idee. Als ich vor einem Jahr schon einmal hier war konnte ich den langen Kreuzweg nicht mehr schaffen. Jetzt – bitteschön – fahre ich per Bus von einer Station zur nächsten“, freut sich eine ältere Dame.
Das Sanktuarium hat vier Busse gekauft. Weil sie Elektroantrieb haben, werden sie die Umwelt nicht belasten.


Birnbaum / Miedzychód


Herbstlauf um den Küchensee
Schon zum neunten Mal fand Anfang September der bei Läufern inzwischen schon sehr populäre Herbstlauf um den Küchensee statt.
Organisiert wurde der Wettlauf von Mitarbeitern des Sport- und Erholungszentrums sowie des „Integrationsklubs“.
In diesem Jahr hatte das Ereignis 223 Teilnehmer, die die 3 km lange Strecke bewältigten, die mehrfach um den Küchensee herumführt. Die stärkste Läufergruppe waren 82 Gymnasiasten, die von ihren Eltern und Lehrern angefeuert wurden.
Sieger wurde Slawek Orzel aus Zirke, der in Birnbaum die Oberschule Nr. 1 besucht. Besondere Auszeichnungen gab es für die jüngsten Sportler: den dreijährigen Krystian, den vierjährigen Karol, den fünfjaÅNhrigen Alan und die sechsjährige Olga, die die Strecke in Begleitung ihrer Eltern absolvierten.
Ältester Teilnehmer war der 77jährige Jozef Wrona aus Filehne an der Netze, der auch eine Medaille erhielt. An alle Läufer wurden kleine Geschenke und Süssigkeiten verteilt, die größte Belohnung war jedoch der Beifall der Birnbaumer Zuschauer.


Birnbaumer Polizisten in Schulen und KindergärtenPolizisten in der Rolle von Lehrern
Seit Jahren besuchen Birnbaumer Polizisten Schulen und Kindergärten um den Kindern beizubringen, wie man Gefahren aus dem Wege geht.
In Theorie und Praxis lernen die Kinder die Grundregeln des Straßenverkehrs. Sie werden auch belehrt, wie sie sich zu verhalten haben, wenn ein Fremder sie auf der Straße oder dem Spielplatz anspricht; oder was zu tun ist, wenn ein Hund auf sie zuläuft.
Die Kinder hören aufmerksam zu und spielen dann verschiedene Situationen durch, die ihnen im Alltag begegnen können.


Klein Münche / Mnichy Male


Klein Münche / Mnichy Male - SommerfestPflaumenmus zum Sommerabschied
Das neu belebte Klein Münche ist sehr aktiv, nachdem das Freilichtmuseum vor einigen Jahren eingerichtet wurde. Jedes Jahr wird dort zum Sommerabschied ein kleiner Jahrmarkt abgehalten, dessen Hauptattraktion ein Pflaumenmuskochen ist. Neben diesem Programmpunkt kann man auch lernen, wie früher Töpfe aus Lehm hergestellt wurden und dem Dorfschmied bei seiner Arbeit zuschauen. Einen besonderen Anziehungspunkt bildet der Stand eines Korbflechters.

Feiern kann man nicht mit leerem Magen, so konnte jeder Gaumen etwas Passendes finden. Die Auswahl war fabelhaft – kein „Fast Food“ sondern regionale Küche. Diese reichte von Kartoffelpuffern über Kartoffelklöße mit Speck bis hin zu Obstkuchen, Lebkuchen und natürlich Stullen mit noch warmem Pflaumenmus.
Eine Anzahl von Bands und regionalen Tanzgruppen begleiteten die Veranstaltung und bescherten der Menge von Besuchern so ein schönes Wochenende.


Alt Merine / Waitze / Wiejce


Mitte September beging man hier an einem sonnigen Wochenende das traditionelle Steinpilzfest. Die Umgebung des Orts ist für ihre dichten Wälder (Netze-Urwald) bekannt. Diese werden jeden Herbst von Busladungen von Pilzsammlern sowohl aus der Wojwodschaft Lebus wie aus Großpolen gestürmt.
Das Steinpilzfest bietet eine gute Möglichkeit für das Integrieren der Menschen aus beiden Wojwodschaften. Darüber hinaus kann man die Schönheiten des riesigen Waldgebiets zwischen Warthe und Netze kennenlernen und sich mit dem örtlichen Freizeitangebot vertraut machen.
Es gab viele Attraktionen wie z.B. ein Wettschießen zwischen Förstern und Jägern um den „Steinpilzpokal des Netze-Urwalds“, weiter ein Fußballspiel sowie ein Rockkonzert. Bis in die späten Nachtstunden konnte man sich bei schöner und rhythmischer Tanzmusik vergnügen.
Am Sonntag gab es in Waitze verschiedene Shows mit Jagdhunden zu bestaunen und abends konnte man einem Konzert lauschen. An Verpflegungs-, Bier- und Eisständen war kein Mangel. Die Stimmung war ausgezeichnet; zwar war keine Zeit übrig, Steinpilze zu suchen, dafür hatte man ihnen „die Ehre erwiesen“.



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