Aus der polnischen Presse
Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-Rosada - Korrespondenz und Übersetzung
Bilder: Gazeta Lubuska


Meseritz /Miedzyrzecz


Schlacht bei Tannenberg (poln.: Grunwald)
Neun „Landsknechte“, allesamt Mitglieder des „Ritterverein des Meseritzer Ländchens“, zogen Mitte Juli in die…..Schlacht bei Tannenberg. In blankgeputzten Rüstungen „fielen“ sie in der Schlacht ebenso wie der Hochmeister des Deutschen Ordens.
Es war Sonnabend, der 14.7.2012, als die Meseritzer Ritter an der größten bataillistischen Nachstellung Europas teilnahmen, die jedes Jahr auf dem Schlachtfeld von Tannenberg (Grunwald) stattfindet. Sie waren sehr gut vorbereitet.
Wie schon in den vorangegangenen Jahren wurden sie auch dieses Mal dem Heerhaufen des Hochmeisters Ulrich von Jungingen, der 1410 die Streitmacht des Deutschen Ordens befehligte, zugeteilt; und sie „fielen“ am 15. Juli 1410 gemeinsam mit diesem.
Z. Zt. hat der Meseritzer Ritterverein 25 Mitglieder, alles Liebhaber der Geschichte und des mittelalterlichen Handwerks, die seit einigen Jahren an der Nachinszenierung der Tannenbergschlacht teilnehmen. Ebenfalls seit einigen Jahren „erstürmen“ sie die Burg Meseritz.

Landsberger Studenten in MeseritzLandsberger Studentenzu Besuch im Museum
Im Juni hatten Dozenten und Studenten der Polonistik und Germanistik an der Fachhochschule Landsberg die Möglichkeit, sich mit Methoden der Museumsdidaktik sowie interkulturellen Beziehungen vertraut zu machen. Im Rahmen einer Studienfahrt nach Meseritz besuchten die Gäste die Ausstellung „Deutsche und andere Bewohner von Meseritz“.

Landsberger Studenten in MeseritzDer Historiker Andrzej Pasniewski machte eine zusammen mit Museumsdirektor Andrzej Kirmiel vorbereitete interessante Führung durch die Ausstellung, die auf großes Interesse bei den Studenten stieß, die die Wechselbeziehungen in der deutsch-polnischen Grenzregion häufig zum Gegenstand ihrer Diplomarbeiten machen. Anschließend begab die Gruppe sich nach Obrawalde in die dortige Nervenklinik, wo sie einem interessanten Vortrag des Psychologen Lukasz Paczkowski zuhörte. Landsberger Studenten in MeseritzDieser beschäftigte sich mit der dort in der NS-Zeit durchgeführten Euthanasie, d.h. der massenhaften Ermordung von Geisteskranken im Rahmen der „Aktion T4“.
Die Studenten legten einen Strauß weißer Lilien am Denkmal für die Opfer dieses Verbrechens nieder. In andächtiger Stille begab die Gruppe sich anschließend auf den Friedhof, auf dem die Patienten, auch die Ermordeten, beerdigt wurden.

Ein weiteres Ziel der Studienfahrt war die Begegnung mit einem der Aspekte der Tätigkeit der im Dezember 2011 von Malgorzata Czabanska-Rosada und Katarzyna Taborska ins Leben gerufenen Forschungsstelle für das Erforschen der Literatur und der Presse der Grenzregion, die unter dem Patronat der Polnischen Akademie der Wissenschaften wirkt und sich mit dem Wahrnehmen und Erforschen des breit verstandenen Erbes der heutigen deutsch-polnischen Grenzregion befaßt.

Hilfe zur Existenzgründung
Das Arbeitsamt Meseritz erhielt 600 000 Euro für Schulung und Praktika sowie für das Auslegen zinsverbilligter Kredite zur Existenzgründung und für öffentliche Arbeiten. Nicht alle Arbeitslosen werden diese Hilfen jedoch nutzen können.
Patryk Pasewicz aus Meseritz ist seit einem halben Jahr auf Arbeitssuche. Er ist Meliorationstechniker von Beruf und denkt an eine selbständige Existenz als Anbieter von Forstdienstleistungen.
„Ich könnte mich mit Waldverschnitt, dem Pflanzen von Bäumen sowie dem regelmäßigen Mähen von Entwässerungsgräben befassen“, sagt er. Er hat ausgerechnet, daß er für das Gründen einer eigenen Firma 7 500 Euro braucht. Diese hoffte er als Kredit aus dem Titel „Berufsaktivierung“ vom Arbeitsamt zu erhalten. Pasewicz bekommt das Geld leider nicht, weil er bis jetzt noch keine der vom Arbeitsamt angebotenen Schulungen oder Praktika genutzt hat. Die Vorschrift lautet, daß er sich zunächst um einen Arbeitgeber bemühen muß.
„Diese Vorschriften haben nicht wir gemacht; sie wurden in Warschau festgelegt. Es handelt sich um ein Programm der Regierung für Menschen unter 30 Jahren. Außer dem Alter wird auch geprüft, ob der Bewerber vorher unsere Hilfestellungen genützt hat oder nicht“, erklärt Hanna Bulach, die Leiterin des Arbeitsamts. Im Rahmen des Programms „30 minus“ bekam das Arbeitsamt 205 000 Euro, die für Praktika für 100 Arbeitslose ausgegeben werden.
Diejenige Institution, die einen Praktikanten annimmt, ist verpflichtet, ihn im Anschluß daran für mindestens 3 Monate weiterzubeschäftigen. Dadurch vergrößern sich die Chancen für Dauerarbeitsstellen. Weitere 25 Leute werden an Schulungen in den Berufen Näherin, Schweißer und Sekretärin teilnehmen. Im Rahmen des 225 000 Euro beinhaltenden Programms „50 plus“ wird eine Unterstützung für ältere Arbeitslose angeboten.
Im Juni waren 4 535 Arbeitslose beim Meseritzer Arbeitsamt gemeldet. Die Rate beträgt 21,8% und ist damit die höchste in der Region. In der Wojwodschaft Lebuser Land beläuft sie sich auf 16,3%, im gesamten Polen auf 13,3%.

Wer demoliert Meseritz?
Vandalen zerstören Bänke, Abfallkörbe, Wegweiser und Haltestellen. Sie demolieren Spielplätze und Grünanlagen. Ihr besonderes Ziel sind Tafeln an Wanderwegen, eine solche wurde direkt vor der Nase des Bürgermeisters zerstört.
Vor dem Rathaus steht ein Holzrahmen. Es handelt sich dabei um den Rest einer Tafel, die den Stadtwanderweg zeigte. Jemand hat die Kunststoffplatte mit Informationen über das Haus des Kaufmanns Jacob Vollmer zerbrochen. Das Haus stand bis 1945 an dieser Stelle und war auch als „Napoleonhaus“ bekannt. Durch das entstandene Loch sieht man den Turm des benachbarten Rathauses, ein trauriger Anblick.
Auf Internetforen kann man Betrachtungen lesen, in denen die Einwohner die Stadtverwaltung wegen der in der Stadt herrschenden Unordnung kritisieren. „Es sind nicht wir, die die Stadt demolieren. Wir können nicht an allen Orten, die systematisch zerstört werden, Wache halten“, antwortet Patrycja Klarecka- Haladus, Pressesprecherin der Stadtverwaltung.
Der Stadtwanderweg besteht aus einer Reihe von Hinweistafeln, die vor ein paar Jahren vor historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten aufgestellt worden waren. Fast alle mußten gegen neue ausgetauscht werden, weil sie von Anfang an Ziel lokalen Rowdytums waren.
Ähnlich geht es den Bänken oder Wegweisern. Auch diese werden systematisch zerstört – zerbrochen oder mit Farbe beschmiert. Die Täter müssen kräftig sein, landen die Abfallkörbe oder Holzbänke doch häufig in der Obra. Auch die Grünanlagen werden nicht ausgespart. Die Polizei schätzt, daß selbst dieses Jahr 400 Pflanzen gestohlen und 600 zerstört wurden. Geklaut wird sogar aus dem Blumenbeet direkt vor dem Rathaus.

Das Stadtmonitoring hat 125.000 Euro gekostet, funktioniert aber nicht
Die Anlage ist seit vier Monaten außer Betrieb. Gegen Ende 2010 wurden an 6 Punkten der Stadt Kameras montiert, auf daß die Polizei ein noch besseres Auge auf Ordnung und Sicherheit habe. Schon nach kurzer Zeit mußte das System neu reguliert bzw. modernisiert werden.
Seit vier Monaten ist es komplett außer Betrieb. Damit ist das geplante Sicherheits- und Internetüberwachungssystem in Frage gestellt. Die Stadtverwaltung scheint keine Mittel zu besitzen gegen die Firma vorzugehen, die das System installiert hat. Kleine Diebe und Vandalen ziehen ihren Nutzen aus der Situation.

Jugendliche aus dem Kreis Meseritz auf Abwegen
Gymnasiasten aus dem Kreis Meseritz nehmen an Raubzügen teil, greifen nach Drogen, schlagen Gleichaltrige und klauen Autos.
Die Kreispolizeibehörde sah sich gezwungen, eine Dienststelle zur Bekämpfung von Jugendkriminalität einzurichten. Eine Analyse der Statistik über Drogenkriminalität ergibt eindeutig, daß die meisten Täter minderjährig sind, d.h. Kinder und Jugendliche unter 17. Von Januar bis Ende Juni 2012 deckte die Polizei 129 kriminelle Taten auf, die in Verbindung zum Drogenkonsum standen. 32 Verdächtige wurden verhaftet, davon 19 Minderjährige. Alle hatten Drogen dabei, vor allem Marihuana.

„Der Besitz auch kleiner Mengen von Drogen ist in Polen verboten, weshalb alle Fälle vor Gericht kommen“, erklären Polizisten. Auch in anderen Bereichen von Kriminalität nehmen Jugendliche den ersten Platz ein. Z.B. waren 13 von 20 in diesem Jahr verhafteten Tätern, die wegen Beschädigung fremden Eigentums angeklagt waren, noch nicht 17 Jahre alt.
Besonders „arbeitsam“ war ein im April festgenommener Sechzehnjähriger aus Betsche, der eine Reihe von Diebstählen und Einbrüchen auf dem Konto hatte. Er plünderte Einfamilienhäuser und stahl Gegenstände aus Metall, die er dann verkaufte.

Ein großes Echo hatte Ende März die Festnahme zweier Gymnasiasten, die zwei Autos, einen Suzuki und einen VW, gestohlen hatten. Die Täter sind 15 und 16. Im vergangenen Jahr wurden 251 Minderjährige wegen verschiedener Verbrechen festgenommen. Und im ersten Halbjahr 2012 waren es schon 85. In insgesamt 243 Fällen wurde Anklage erhoben. Wie ist die zunehmende Jugendkriminalität zu stoppen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Überlegungen von Kommissar Radoslaw Mazur, der Ende 2011 ein Kommissariat für die Bekämpfung von Jugendkriminalität ins Leben rief.
Die Beamten arbeiten zusammen mit Lehrern und Schuldirektoren, die ihrerseits immer größere Probleme mit Jugendlichen haben. Der Vorbeugung wird ein hoher Stellenwert beigemessen. Inzwischen nahmen die Meseritzer Schulen am Programm „Schule ohne Gewalt“ teil. Die Minderjährigen sollen sich bewußt werden, daß sie für ihre Taten vor ein Familiengericht gestellt und verurteilt werden können.
Wichtig ist auch das Aufklären von Eltern und Erziehern, die häufig blind sind für die Probleme der Kriminalität, Drogen- oder Alkoholsucht ihrer Kinder.

Tänzerinnen der Gruppe TRANS
funkeln wie SterneTänzerinnen der Gruppe TRANS
funkeln wie Sterne
Die Glückssträhne für die Meseritzer Tanztruppe hält an. Zwei Untergruppen von Tänzerinnen und Tänzern errangen einen vorderen Platz im Ausscheidungsspiel zum populären TV-Programm „Got to dance“. Sie werden im Fernsehen auftreten.
Im Juni traten die Tänzer während der Fußball-Europameisterschaft im Warschauer Nationalstadion auf. Sie erwärmten das Publikum mit ihren Darbietungen. TRANS im Nationalstadion WarschauSpäter waren sie noch einmal in Warschau, um an dem o.e. Ausscheidungsspiel teilzunehmen; und sie waren erfolgreich. Ihre Auftritte wurden mit Bestnoten bewertet.
Bevor sie im September ins Fernsehen kommen, werden sie beim bekannten Studentenfestival FAMA in Swinemünde tanzen. Die Gruppe besteht seit 12 Jahren und ist eine der künstlerischen Visitenkarten von Meseritz. Sie hat in Polen ebenso wie im Ausland schon zahlreiche Auszeichnungen eingeheimst. Sie umfaßt z. Zt. 110 Mädchen und Jungen.

Katholische Pfarrkirche Meseritz
geweiht St. Johannes dem T 0uferUnschätzbare Fresken sollen gerettet werden
Mitglieder der St. Johannes-Kirchengemeinde helfen dem Pfarrer, Geld für das Restaurieren der Fresken zu sammeln, dessen sie dringend bedürfen. Die Kosten überschreiten allerdings die Möglichkeiten des Pfarrers, weshalb die Gemeindemitglieder versuchen, zu helfen. Es werden Kollekten, Konzerte und Kirchenfeste veranstaltet, bei denen Geld gesammelt wird. Dank dieser Initiative kamen dieses Jahr schon 20 000 Euro zusammen.
Die Wojwodschaft hat sich ihrerseits zu einem Zuschuß von 10 000 Euro verpflichtet. Es besteht eine Chance, daß ein Teil der historischen Polychromie noch dieses Jahr renoviert wird. Die Arbeit wird in Etappen durchgeführt, aber konsequent fortgesetzt.

Nordic-Walking-Pilgerwanderung
Ende Mai begaben sich 188 Pilger auf die erste Nordic-
Walking-Pilgerwanderung in der Diözese Landsberg-
Grünberg. Sie führte von Weißensee nach Meseritz.


Chycina / Weißensee


Kirche in WeißenseeEinwohner sammeln für das Kirchendach
Die Sorge um ihre Kirche hat die Weissenseer zusammengeführt. Seit dem Herbst 2011 sammeln sie Geld für das Renovieren des Kirchendachs.
„Die Sache ist dringend, weil der Zustand des Daches sehr schlecht ist“, sagt Barbara Wojda, die Dorfvorsitzende. Die Kosten werden auf 27 500 Euro geschätzt, für die geringe Einwohnerzahl des Orts eine astronomische Summe. Sie hoffen gleichwohl, daß ihr Vorhaben Erfolg haben wird. Seit Herbst 2011 wurden 8 000 Euro gesammelt, wobei das ganze Dorf an der Sammlung beteiligt ist. Es helfen auch die Kirchengemeinden Blesen, Poppe, Samst und Althöfchen.
Das Sängerensemble Weißensee veranstaltet Kollekten, die Einwohner zahlen eine freiwillige Steuer für die Kirche.
„Vor vierzig Jahren habe ich hier geheiratet. Es war der schönste Tag meines Lebens. Deswegen geize ich nicht mit Geld für das Dach, obwohl ich selbst nicht viel habe“, sagt Stanislawa Kliszcz.
Auch Touristen, die ihren Sommerurlaub am benachbarten See verbringen, helfen den Einwohnern. Zu diesen gehören die Posener Robert und Maksymilian Frackowiak, die vor ein paar Jahren ein Haus in Weißensee kauften und hier ihre Freizeit verbringen. Sie sagen, dies sei die schönste Ecke des Lebuser Ländchens.
„Vor dem Krieg lebten hier etwa 250 Menschen. Neben der Kirche befand sich das Gutshaus der ehemaligen Eigentümer des Gutes. Nach dem Krieg wurde es zu einer Ruine und mußte abgerissen werden. Wir dürfen nicht zulassen, daß die Kirche dieses Schicksal teilt“, sagt Maksymilian Frackowiak.
Die Weißenseer Kirche wurde 1867 als Stiftung der Familie v. Kalckreuth, der auch die benachbarten Güter Kurzig, Obergörzig und Samst gehörten, errichtet. Bis 1945 war es eine evangelische Kirche, z. Zt. gehört sie zur kath. Kirchengemeinde Blesen.


Kuligowo / Kulkau


Passionsspiele KainschtEinwohner haben eine Kapelle und einen Obelisk renoviert
Die Einwohner des kleinen Kulkau taten sich für das Renovieren einer am Dorfrand stehenden Kapelle zusammen. Sie reparierten den Sockel und stellten eine neue Christusfigur darauf. Auch ein Obelisk aus der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen wurde restauriert. Die Kapelle befand sich in einem traurigen Zustand, deswegen beschlossen die Bewohner, Geld für das Renovieren des Sockels und den Kauf einer neuen Christusfigur zu sammeln.
Die Einweihung fand Mitte Juni statt, sie erfolgte im Rahmen der Feiern anläßlich des 25. Jahrestages der Gründung der Bobelwitzer Kirche. Der Sockel wurde in der Werkstatt des Künstlers Roman Kasprowicz in Meseritz, die sich mit Denkmalspflege befaßt, restauriert. Kasprowicz war es, der vor ein paar Jahren Renaissancefresken in der Meseritzer St. Johannes- Kirche entdeckte. Dort befinden sich auch einige von ihm geschaffene Bilder.
Während der Feierlichkeiten wurde auch der restaurierte Obelisk geweiht, der den im Ersten Weltkrieg gefallenen Kulkauern gewidmet war. Die Gefallenen kämpften zwar in der deutschen Armee, eine Mehrheit von ihnen trug allerdings polnische Namen (Seite 16).

Nach der Zweiten Teilung Polens 1793 kam das Dorf wie das ganze Meseritzer Land zu Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Versailles beschlossen, daß es bei Deutschland blieb; die polnisch-deutsche Grenze verlief nur wenige Kilometer östlich. Kulkau hat wie das ganze Meseritzer Land eine polnische Herkunftsurkunde.
Im Archiv der St. Johannes-Kirche in Meseritz befinden sich Kulkauer Gemeindebücher aus dem 17. Jh.. Sie wurden in Polnisch verfaßt und es befinden sich polnische Namen darin“, erklärt Dr. Marceli Tureczek von der Universität Grünberg.


Nietoperek / Nipter


Abwasser als Aufreger
Seit zehn Jahren warten die „Nipterschen“ auf die versprochene Kanalisation und einen Dorfkulturraum. Sie behaupten, sie seien betrogen worden. EU-Zuschüsse könnten ein Abschaffen der örtlichen Klärgruben bewirken. Wladyslawa und Miroslaw Sobiczewski kauften ihr Grundstück vor ein paar Jahren und bauen hier jetzt ihr Haus. „Als wir seinerzeit die amtlichen Formalitäten erledigten, hat man uns versichert, daß unser Dorf bis 2011 ein eigenes Kanalnetz bekommt“, sagen die beiden.
Sie hatten damals eine eigene Kläranlage auf ihrem Grundstück bauen wollen, bekamen jedoch keine Genehmigung. Ein Teil des Dorfs steht unter Denkmalschutz, weshalb solche Investitionen hier nicht genehmigungsfähig sind.
„Wir müssen ein paar tausend Zloty in die Klärgrube investieren um später teuer für ihre Leerung bezahlen zu müssen“, jammern Sobiczewskis. Das ganze Dorf wartet auf das Kanalnetz.
Nicht nur Sobiczewskis hatten sich entschlossen, gerade in Nipter zu bauen, auch Maciej Jackowski hatte dies getan. Auch ihm hatte die Stadtverwaltung des benachbarten Meseritz versprochen, daß sein Grundstück ans Kanalnetz angeschlossen wird. Jetzt sagen die Einwohner, daß sie betrogen wurden, sie erwägen eine Klage gegen den Magistrat.
Ein anderer Streitpunkt ist der Kulturraum für das Dorf. Bürgermeister Dubicki (Meseritz) hat ihn den Einwohnern während seines Wahlkampfs ebenso versprochen wie viele andere Investitionen. Heute erscheinen diese Versprechen wie Leim, auf den die Wähler kriechen sollten.


Pszczew / Betschen


Bischof Adam Dyczkowski Neue Ehrenbürger
Anläßlich des Magdalenen-Jahrmarkts wurde Bischof Adam Dyczkowski zum Ehrenbürger Betsches ernannt. Die Feier dazu fand in der Betscher Maria- Magdalenen-Kirche statt.
Durch den Stadrat und den Gemeindevorsteher zu Ehrenbürgern ernannt wurden neben dem Bischof auch Christien Dekkers und Wim Kouters, Niederländer, die seit Jahren die Schule in Betsche unterstützen.
Der Ehrenbürgertitel wurde in den vergangenen Jahren der Gründerin des Gesangsensembles „Mali Pszczewiacy“ Wanda Strozczynska, dem Tierarzt und Gründer eines Imkerei-Freilichtmuseums Tadeusz Bryszkowski, dem Regionalforscher und Autor vieler Bücher über Betsche Franciszek Lesny sowie der Ärztin Wiktoria Ekert verliehen.


Prusim / Pruschim – Kr. Birnbaum


historische WindmühleEine historische Windmühle kommt nach Pruschim
Eine 160 Jahre alte Windmühle wird aus der Gegend von Mlawa (Masowien, nördl. Warschau) ins Freilichtmuseum Olandia in Pruschim überführt. In Polen gibt es z. Zt. nur noch zwei solcher Windmühlen. Der genaue Aufstellungsort der Windmühle war Niegocin. Nach sorgfältiger Renovierung wird sie zum Prunkstück des Freilichtmuseums und sicher zur Touristenattraktion. Die aus Holz gebaute Turmwindmühle ist ein seltenes Exemplar und trägt den Beinamen „Holländer“. Die Mühle war 1947 umgebaut worden, verfiel danach aber langsam.



Presse-Archiv:

Mitteilungen aus der poln. Presse III/2012
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2012
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2012
Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2011
Mitteilungen aus der poln. Presse III/2011
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2011
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2011
Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2010
Mitteilungen aus der poln. Presse III/2010
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2010
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2010
Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2009
Mitteilungen aus der poln. Presse III/2009
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2009