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Bundeskulturtagung der Landsmannschaft
Weichsel-Warthe
Text: Dr. Martin Sprungala, Foto: LWW
Fulda
Einhundert Jahre nach Kriegsende widmete sich die Landsmannschaft Weichsel-Warthe bei ihren diesjährigen Bundeskulturtagen im Bonifatiushaus in Fulda den historischen Vorgängen um die „Polnische Frage bei Ende des Ersten Weltkrieges und das Wiedererstehen Polens als Staat vor 100 Jahren in den drei Teilungsgebieten“.
Die diesjährige Bundeskulturtagung der Landsmannschaft Weichsel-Warthe in Fulda stand unter dem Motto „Der 1. Weltkrieg und die Folgen für die deutschen Siedlungsgebiete in Polen“. Die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, überbrachte die Grüße der Hessischen Landesregierung, insbesondere von Ministerpräsident Volker Bouffier und von Sozial- und Integrationsminister Stefan Grüttner.
An der Veranstaltung nahmen neben Mitgliedern
der Landsmannschaft auch Gäste aus Polen
teil, die an dem Thema und der Verständigungsarbeit
sehr interessiert waren.
Ursachen für den Ausbruch des 1. Weltkrieges
Was das Motto der Bundeskulturtagung angehe,
so sei einer der Gründe für den 1. Weltkrieg
die Spannungen durch den erwachenden Nationalismus
in Mehr- und Vielvölkerstaaten wie in Österreich-
Ungarn oder der preußischen Provinz Posen
gewesen. Aber auch das System des Imperialismus,
das die Hauptmächte zu einem Annexions-
und Aggressionskurs zwang, sei ursächlich
für den Ausbruch des 1. Weltkrieges gewesen.
„Vor 100 Jahren ist der 1. Weltkrieg ausgebrochen.
Damit könnte das Thema Ihrer Bundeskulturtagung
passender nicht gewählt sein. Sie
widmen sich heute und morgen anhand dreier
Fachvorträge detailliert dem Thema 1. Weltkrieg
und die Folgen für die deutschen Siedlungsgebiete
in Polen“, so die Landesbeauftragte.
Die Landesbeauftragte gab den aus allen
Teilen der Bundesrepublik und aus Polen angereisten
Gästen einen Überblick über ihr Aufgabengebiet.
Das Engagement des Landes Hessen für
Heimatvertriebene und Spätaussiedler wurde von
den Gästen mit Anerkennung und Dankbarkeit zur
Kenntnis genommen. Das Bundesland Hessen
bringe damit den Vertriebenen große Aufmerksamkeit
und Wertschätzung entgegen.
Frau Ziegler-Raschdorf ging in ihrem Grußwort
auch auf die erste schwarz-grüne Landesregierung
in Hessen ein, den Koalitionsvertrag sowie
den landesweiten „Gedenktag für die Opfer von
Flucht, Vertreibung und Deportation“, der in diesem
Jahr am 14. September zum ersten Mal feierlich
im Hessischen Landtag begangen werde.
Weitere Themen waren ihre erneute Berufung
zur ehrenamtlichen Beauftragten für Heimatvertriebene
und Spätaussiedler in der 19. Legislaturperiode
und ihr vor kurzem veröffentlichter Bericht
als Landesbeauftragte für die Legislaturperiode
2009 2014.
„Patenschaften sind ein politisches Bekenntnis“
Die Landesbeauftragte erinnerte daran, daß das Land Hessen im Jahr 1990 die Patenschaft über die Landsmannschaft Weichsel-Warthe übernommen habe. In der Patenschaftsurkunde bekunde Hessen seine Verbundenheit mit den Deutschen aus den ehemaligen Siedlungsgebieten an Weichsel und Warthe.
„Der Wille der Landesregierung, die Arbeit
Ihrer Landsmannschaft besonders zu unterstützen
und ihr kulturelles Erbe zu wahren, wird darin festgeschrieben“,
betonte die Landesbeauftragte.
Patenschaften seien deshalb auch ein politisches
Bekenntnis. Die Übernahme einer Patenschaft
über eine Landsmannschaft entspreche
nicht nur dem Mitgefühl für diejenigen, die aus ihrer
Heimat vertrieben wurden, sondern sie entspreche
auch der Erkenntnis der Paten, daß der Verlust
der ostdeutschen Heimat auch diejenigen betreffe,
die dieses Schicksal nicht selbst erleiden
mussten.
„Ich möchte Ihnen meinen Dank sagen für
ihr großes europäisches Engagement und für die
geleistete Kulturarbeit. Dieser Dank gilt ihnen allen
und in besonderer Weise ihrem Bundessprecher
Dr. Martin Sprungala. Ihre Arbeit und die
Patenschaft mit dem Land Hessen werde ich auch
in Zukunft gerne weiter begleiten und unterstützen.“,
so Frau Ziegler-Raschdorf am Ende ihres
Grußwortes.
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