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DER HEIMATKREIS MESERITZ E.V., eingetragener Verein beim Amtsgericht Paderborn, ist eine Interessengemeinschaft der ehemaligen Bewohner von Stadt und Kreis Meseritz und ihrer Nachkommen, die heute in alle Welt verstreut leben. Die Anfänge des Vereins gehen auf die Jahre kurz nach Flucht und Vertreibung der Meseritzer aus ihrer angestammten Heimat im Jahr 1945 zurück. Ein regelmäßiger Treffpunkt wurde der Hansesaal im Schützenhof zu Paderborn. Im Jahr 1985 übernahm der Kreis Paderborn offiziell die Patenschaft des Heimatkreises. Im Museum in der Wewelsburg südwestlich Paderborn wurde mit der Ostdeutschen Heimatstube eine ständige Ausstellung über die Geschichte von Stadt und Kreis Meseritz - zu dem bis 1818 auch die später selbständigen Kreise Bimbaum und Schwerin gehörten - eingerichtet. Der Heimatkreis veröffentlicht vierteljährlich die Zeitschrift HEIMATGRUSS für seine Mitglieder und Freunde. Dieser HEIMATGRUSS verbindet die Alten Meseritzer, denen sich 2001 auch die "Heimatkreisgemeinschaft Birnbaum" angeschlossen hat. Er enthält u.a. laufende Nachrichten über die Geschehnisse in der alten Heimat ebenso wie über Begegnungen der Heimatfreunde mit den heutigen Bewohnern der Städte und Räume Meseritz und Birnbaum. Sein Erscheinen steht und fällt mit der Spendenbereitschaft der Heimatfreunde, Zuschüsse aus anderen Quellen erhält er nicht. In den geraden Jahren veranstaltet der Heimatkreis das Große Kreistreffen im Schützenhof in Paderborn, in den ungeraden ein Kleines Kreistreffen in Perleberg/Westprignitz. Regionale Veranstaltungen finden zwischendurch an verschiedenen Orten Deutschlands statt, sie vereinen in erster Linie die ehemaligen Bewohner einzelner Kleinstädte bzw. Dörfer unserer Heimat. Der Verein hat noch ca. 1300 eingeschriebene Mitglieder. In Paderborn trafen sich 2012 ca. 150, in Perleberg sollten es 2013 etwa 250 sein. Dies ist der Tatsache geschuldet, daß die Westprignitz im ersten Quartal 1945 von den deutschen Behörden als Auffangraum für die vor der Roten Armee geflüchteten Bewohner des Kreises Meseritz bestimmt worden war. Der HEIMATKREIS MESERITZ e.V. ist keinem der großen Vertriebenenverbände oder einer Landsmannschaft angeschlossen. Er unterhält jedoch Beziehungen zu diesen Organisationen. Zur Geschichte des "Heimatkreis Meseritz e.V." Schon im November 1945, also ein halbes Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, war, herausgegeben von Dr. G. Doering, ein erster "Meseritzer Brief" erschienen. Er erschien weiter in unregelmäßiger Folge. Seine Bezugsgebühren sollten nicht nur die für seine Herstellung entstehenden Kosten decken; sie sollten auch helfen, notleidende Heimatfreunde zu unterstützen. Dieser "Meseritzer Brief" wurde 1949 abgelöst durch den ersten HEIMATGRUSS, der ein geistiges Band zwischen Heimatfreunden in allen 4 Besatzungszonen sein sollte und ebenfalls von Dr. Doering herausgegeben wurde. In erster Linie, um Steuervergünstigungen wahrzunehmen, die mit der Gründung einer gemeinnützigen Körperschaft verbunden waren, die sich das Bewahren von bzw. das Erinnern an Kultur, Bräuche und Sitten der 1945 verlorengegangenen alten Heimat zum Ziel setzte, wurde auf Anregung des unvergessenen Ernst Hoffmann am 2.10.1976 der Verein "Heimatkreis Meseritz e.V." gegründet. An der äußerst sorgfältig erarbeiteten Satzung, die für die o.a. Steuervergünstigungen unerläßlich war, hatten Juristen aus dem Kreis der Heimatfreunde mitgewirkt. Dies waren die Herren Kurt Matuschek, Hanspeter v. Meibom und Ulrich Radomski. Die Besonderheit des Vereins liegt darin, daß er keine Mitgliedsbeiträge erhebt, sondern sich ausschließlich aus Spenden finanziert. Hierfür werden die Heimatfreunde, aber auch andere Interessierte in die Bezieherkartei für den 4x jährlich erscheinenden HEIMATGRUSS, dessen Auflage im Jahr 2005 bei ca. 1600 Exemplaren liegt, aufgenommen. Erste Vorsitzende des Vereins waren:
Dank entsprechender Bemühungen des von 1976 bis zu seinem Tod 1987 als Zweiter Vorsitzender agierenden Heimatfreundes Heinrich v. Rosenberg (Schloß Neudorf) gelang es 1985, den Kreis Paderborn (im Zuge der Verwaltungsreform in NRW später um den Kreis Büren erweitert) dazu zu gewinnen, die Patenschaft über den Heimatkreis Meseritz zu übernehmen. Diese mit Urkunde besiegelte Patenschaft hatte die Einrichtung einer "Ostdeutschen Heimatstube" im Kreismuseum auf der Wewelsburg bei Paderborn zur Folge. Die Gestaltung der Heimatstube, in die sich der Heimatkreis Meseritz mit dem Heimatkreis Schwerin, der vom Kreis Paderborn ebenfalls in Patenschaft genommen wurde, teilt, lag in den Händen der beiden Heimatkreise. Appelle an Heimatfreunde aus den beiden Nachbarkreisen bewirkten das Zurverfügungstellen einer Vielzahl heimatbezogener Exponate. Das prominenteste Exponat ist das von dem bedeutenden Künstler und Heimatfreund Alfons Latzke aus Meseritz geschaffene Miniaturmodell der Stadt Meseritz, welches im Oktober 2010 als Dauerleihgabe ins Museum Miedzyrzecz transferiert wurde. Denn mit der Neukonzeptionierung der Dauerausstellung auf der Wewlesburg in Paderborn „Wewelsburg 1933 1945, Erinnerungs- und Gedenkstätte Ideologie und Terror der SS“ entfielen die Räumlichkeiten der im Keller untergebrachten Dauerausstellung „Deutsche im östlichen Mitteleuropa, Kultur Vertreibung Integration“ - mit der Heimatstube. Die umfangreiche Sammlung des Heimatkreises („Heimatarchiv“) wird weiterhin im Kreismuseum Wewelsburg aufbewahrt und kann von Heimatfreunden und Forschenden für Recherchen benutzt werden. Der "Heimatkreis Meseritz e.V.", der nach der Wende um eine große Zahl von Heimatfreunden aus den Neuen Bundesländern, mit Schwerpunkt auf der Prignitz, erweitert wurde, hatte seine zunächst alle 2 Jahre stattfindenden Großen Heimatkreistreffen im Schützenhof, heute "Hansesaal" in Paderborn abgehalten. Seit 2001 gibt es jedes Jahr ein Heimatkreistreffen, in den geraden Jahren wie von Anbeginn an als "Großes Heimatkreistreffen" in Paderborn, in den ungeraden Jahren als »Kleines Heimatkreistreffen im "Neuen Hennings Hof"« in Perleberg/Westprignitz. 2001 und 2003 versammelten sich 800 Heimatfreunde in Perleberg. Das Datum für die Treffen ist in der Regel das 2. Mai-Wochenende. Neben den zentralen Treffen in Paderborn und Perleberg finden Treffen der Heimatfreunde aus den Kleinstädten und Dörfern der alten Heimat mehr oder weniger regelmäßig an vielen Orten der Bundesrepublik statt. Die in Berlin und Umgebung lebenden Heimatfreunde treffen sich mehrfach im Jahr, wie zum Erntedankfest und zur Weihnachtsfeier, was vornehmlich der Aktivität des 2010 verstorbenen Kurt Schiller (Tirschtiegel) zu verdanken war. Ihm folgte der verdienstvolle Ottargo Nickel († 2011). Heute werden die »Berliner Meseritzer« zusammengehalten von Hans-Jürgen Balz, dem Schwiegersohn von Kurt Schiller. Seit vielen Jahren sind polnische Gäste aus Miedzyrzecz/Meseritz gern gesehene Besucher der Heimatkreistreffen. Es handelt sich hierbei um Angehörige der Verwaltung, an ihrer Spitze der Bürgermeister, aber auch um jugendliche Tanzgruppen, die das Programm der Treffen auflockern. Die hierdurch entstehenden Kosten trägt der Verein, der allerdings durch entsprechende Zuschüsse des Patenkreises Paderborn unterstützt wird. Ungeachtet vielfacher Bemühungen der „Landsmannschaft Berlin-Brandenburg”, sich dort einzureihen, hat der „Heimatkreis Meseritz e.V.” von Anfang an auf Selbständigkeit bestanden, nicht zuletzt deswegen, weil das Meseritzer Land nur ganze 6 Jahre Teil der Mark Brandenburg, davor aber viele hunderte von Jahren Teil der Provinz Posen war. Im Jahr 2001 wurde die „Heimatkreisgemeinschaft Birnbaum” in den Verein integriert. Dieser Tatsache wird durch Öffnen des HEIMATGRUSS auch für Birnbaumer Themen Rechnung getragen. |