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Volkstrauertag 2020
Kranzniederlegung vor dem Kreishaus Paderborn
Text: Joachim Gladisch, Fotos: Eckhard Schulz, Breese

Seitdem ich aktiv im Heimatkreises Meseritz tätig
bin und mich in den letzten Jahren auch um das
Aufstellen einer Blumenschale mit den Schleifen
der drei Heimatkreise an unserem Gedenkstein
vor dem Eingang des Verwaltungsgebäudes des
Kreises Paderborn anlässlich des Volkstrauertages
kümmere, fallen mir immer zwei Orte ein, die
für mich in dieser Hinsicht eine symbolische Bedeutung
haben.
Erstens ist es der Seiteneingang der katholischen
Kirche in Betsche, wo an einer Wand eine
große Tafel mit den Namen und den Sterbedaten
der gefallenen Soldaten aus der Umgebung von
Betsche aus dem ersten Weltkrieg aufgeführt sind.
Darunter Viktor Dremel, der Bruder meines Großvaters
Roman Dremel aus Scharzig.
Zweitens ist es ein Kriegerdenkmal in unserem „neuen“ Wohnort im Paderborner Ortsteil Elsen. Dieses Kriegerdenkmal erinnert ebenfalls an die gefallenen Soldaten des ersten Weltkrieges, nur eben in diesem Fall an die Soldaten aus dem Ort Elsen im Paderborner Land. Darauf möchte ich hier näher eingehen. Mein Weg führt mich oft an diesem Kriegerdankmal vorbei. Das Denkmal wird von ehrenamtlichen Personen sauber gehalten und gepflegt, mehrmals im Jahr werden dort zu Ehren der gefallenen frische Blumen in eine Vase gestellt.
Eines Tages musste ich mit Bedauern feststellen,
daß das Denkmal vermutlich nachts von irgendwelchen
respektlosen Chaoten teilweise mit
schwarzer Farbe mit schwachsinnigen Parolen, wie
„Faschisten und Mörder“, beschmiert wurde.
Diese selbsternannten Weltverbesserer haben
offensichtlich nicht erkannt, daß das Kriegerdenkmal
nicht der Verherrlichung des Krieges dient,
sondern lediglich an die Gefallenen erinnern und
den Menschen als Mahnung für die vielen sinnlosen
menschlichen Opfer dienen soll.
Und in diesem Sinne haben wir stellvertretend
im Namen aller Heimatfreunde die Blumenschale
im Gedenken an die Opfer der Kriege vor unserem
Gedenkstein in Paderborn abgestellt.
Je mehr man sich mit diesem Thema beschäftigt,
umso mehr kommt man zu der Überzeugung,
daß der Volkstrauertag nicht ein Relikt aus längst
vergangenen Zeiten ist, sondern angesichts der
Unruhen und Gewaltdelikte in vielen Ländern, sollten
wir den Volkstrauertag als Mahnung zum Erhalt
des Friedens in der Welt und zur Völkerverständigung
nutzen.
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