Besuch in Wyszanowo / Wischen und Miedzyrzecz / Meseritz
Manfred Feindura

Ein kurzer Reisebericht von unserem Besuch in der Heimat meiner Großeltern: Wir besuchten am 15.05. bis zum 17.05.2023 die Familie von Herrn Prof. Dr. Marceli Tureczek, in der alten Schule in Wischen. Marcel empfing uns überaus herzlich mit seiner kleinen Familie und nahm sich ausgiebig Zeit, uns den gesamten Ort zu zeigen und zu erläutern. Wir wurden bekanntgemacht mit der Urenkeltochter des Schmiedemeisternachfolgers meines Opas – überwältigend.
Die Schmiede ist natürlich völlig umgebaut aber es ist noch dieselbe Örtlichkeit - direkt am Ortseingang, in der Kurve.
Der Friedhof mit der gepflegten Gedenksteinanlage für die Vertriebenen Deutschen bis zu dem „ehemaligen Grab“ meines Großvaters! Der Grabstein ist natürlich nach 83 Jahren (2023 – 1940) entsorgt.
Als nächste Überraschung holten wir den Kirchenschlüssel beim Schlosserunternehmer gegenüber der Dorfkirche, der ließ es sich natürlich nicht nehmen, seine Werkstatt / Manufaktur, einschl. des Originalamboss meines Opas, mit langjährigen Gebrauchsspuren, zu zeigen. Das war natürlich für mich ein sehr emotionaler Augenblick. Marcel übersetzte all unsere Fragen und Gesten, so dass wir trotz Sprachbarriere, herzlich lachen konnten!

Besuch in
Wyszanowo / Wischen
links: Prof. Marcel Tureczek mit dem jetzigen Dorfschmied
rechts: auf dem Friedhof, wo Marcel mir den Ort des ehemaligen Grabes meines Grossvaters zeigt
(Fotos: Feindura)


Nach einer Kaffeepause bei selbstgebackenem Kuchen und sehr gutem Kaffee, kauften wir eine selbst gemalte Dorfansicht in Ölfarbe. Die Frau von Marcel malt als Hobbykünstlerin perfekt die herrliche Landschaft in leuchtenden Farben! Nach geraumer Zeit gingen wir in die gegenüberliegende Kirche – gewaltig, so eine schöne Kirche in einem sehr kleinen Ort! Und in einem Ort wo mein Vater getauft wurde und mein Opa ein- und ausging, über den gleichen Eintrittsstein, den ich nach einer liebgemeinten Bitte, mit meinen Händen „wischen“ durfte.
Weiter ging es zum „Tante- Emma-Laden“, Dorfteich, Gutshaus und dem Lieblingsteich von Marcel, dem Hobbyangler!


Besuch in
Wyszanowo / Wischen
Alte Ansichtskarte von Wischen HGr-Archiv


Am nächsten Tag vertieften wir die Eindrücke nochmals bei einem alleinigen Spaziergang durch den Ort und dessen naher Umgebung.Wir erkundeten Miedzyrzecz/Meseritz und besuchten das Museum, welches offiziell Ruhetag hatte und der Burghof z.Z. restauriert wird. Trotzdem wurde uns Einlass gewährt und uns sogar eine deutsche Führung organisiert.
Unser Quartier hatten wir, wie von Ihnen empfohlen, in der ehemaligen Residenz des Landrates von Meseritz reserviert. Können wir ebenfalls sehr weiter empfehlen.
Nach drei Tagen Wischen und Meseritz führte unsere Reise weiter gen Süden, immer auf Land-, Dorfstraßen nach Nowa Sol, Staniszow/Stonsdorf und dann endlich zur Schneekoppe, Kirche Wang nach Karpacz. Abschließend möchte ich mich nochmals ganz herzlich für Ihre Unterstützung bei Ihnen bedanken. Ohne Ihre fundierten, historischen Informationen wäre mein „Heimatexkurs“ nur halb so gelungen!