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Ausstellung zum Thema Heimatvertriebene
Redaktion Heimatgruß
Die Ausstellung „Stillgeschwiegen“
in Perleberg wird bis zum 30. März 2025 verlängert. Eine Rezension aus dem „Wochenspiegel“ – Ausgabe
Wittenberge | Perleberg | Pritzwalk vom 26. Oktober 2024 von Stephanie Drees - veröffentlichen wir hier mt freundlicher Genehmigung. Darüberhinaus gibt es einen gut gemachten informativen Internetauftritt:
www.ausstellung-stillgeschwiegen.de
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Screenshot Internetauftritt
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Wanderausstellung
zum Schicksal der
Vertriebenen
in der SBZ und der DDR in
der Lotte-Lehmann-Akademie
Die Wanderausstellung „STlLLgeschwiegen
- Die Vertriebenen in der SBZ und DDR“ der
Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen macht
vom 5. November 2024 bis zum 30. März
2025 in der Rolandstadt Perleberg Station. Zentrales Thema der Ausstellung ist das
Schicksal der deutschen Vertriebenen und
Flüchtlinge, die nach dem Zweiten Weltkrieg
zunächst in der Sowjetischen Besatzungszone
(SBZ) gelandet sind und dann in der Deutschen
Demokratischen Republik (DDR) gelebt
haben. Damit wird 35 Jahre nach dem
Fall der Mauer eine Lücke in der Aufarbeitung
und öffentlichen Wahrnehmung des Themas
und der betroffenen Menschen geschlossen.
Das Schicksal der Vertriebenen in der
SBZ und späteren DDR verlief anders als das
der Vertriebenen in Westdeutschland. Die aus
verschiedenen Gründen in der Sowjetischen
Besatzungszone angekommenen und sesshaft
gewordenen Heimatvertriebenen durften
sich weder in Selbstorganisationen zusammenschließen
noch zum eigenen oder kollektiven
Schicksal bekennen.
Die Tabuisierung war total, ihr Schicksal
blieb Privatsache, obwohl sie mit rund 4,3 Millionen
knapp 25 Prozent der Gesamtbevölkerung
darstellten. Eine emotionale und historische
Aufarbeitung, die das subjektive Empfinden
über die offizielle Negierung des traumatischen
Leids berücksichtigt, fand auch
nach 1990 nur unzureichend statt.
Bis heute verletzt dieses Defizit die Betroffenen,
weil sie sich innerhalb der Gesellschaft
und auch von staatlichen Stellen mit ihrem besonderen
Schicksal noch immer nicht ausreichend
wahrgenommen fühlen.
Auch die Prignitz war ab 1945 für über vier
Millionen Deutsche aus den deutschen Ostund
Siedlungsgebieten, die vor der herannahenden
Front flohen oder kurz darauf als deutsche
Landsleute aus ihrer angestammten Heimat
zwangsweise vertrieben wurden, Zielpunkt
oder Zwischenstation auf einer apokalyptischen
Odyssee.
Sie flohen unter anderem aus Ost- und
Westpreußen, Hinterpommern, Schlesien, Posen,
dem Wartheland, der Neumark oder dem
Sudetenland. Viele von ihnen fanden in der
Prignitz Notunterkunft, dann eine neue Heimat
und wurden zum Teil auch Neusiedler.
Andere zogen weiter nach Westen und ließen
sich dort nieder. Seit 1995 erinnert ein
Gedenkstein des Bundes der Vertriebenen
(BdV) auf der Plattenburg an diese schicksalsschwere
Zeit für die Vertriebenen aus dem
deutschen Osten.
Die öffentliche Eröffnungsveranstaltung der
Ausstellung fand am 5. November um 16.30
Uhr in der Lotte-Lehmann-Akademie, Großer
Markt 12, im Beisein des Bürgermeisters Axel
Schmidt (parteilos) sowie des Generalsekretärs
des Bundes der Vertriebenen Marc-Pawel
Halatsch statt.
Die Ausstellung ist vom 6. November 2024
bis zum 30. März 2025 im Rahmen der
Öffnungszeiten der Stadtinformation (Montag,
Mittwoch und Freitag von 9 bis 15 Uhr; Dienstag
und Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und
am Samstag von 10 bis 12 Uhr) für die Öffentlichkeit
kostenlos zugänglich.

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