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NACHRUF
Zum Gedenken an Herybert Schulz
Siegfried Bölke
Am 14. Oktober 2024 ist
unser hochgeschätzter,
bis in die letzten Monate
seines Lebens für den
Heimatkreis Meseritz
engagierter Heimatfreund Herybert
Schulz im 94. Lebensjahr
in Wittenberge in die
Ewigkeit abberufen worden.
Herybert Schulz wurde
am 22. März 1931 in
Obrawalde geboren und
wuchs in Politzig auf, wo
er die Volksschule und
ab 1942 die Hauptschule
in Meseritz besuchte.
Sein Vater war Tiefbauunternehmer,
seine Mutter
Hausfrau.
Am 29. Januar 1945 musste die Familie vor
der heranrückenden Ostfront die Heimat verlassen.
Mit dem Zug ging es über Landsberg
an der Warthe und Sonnenburg und weiter
über Berlin-Pankow, Nauen und Neustadt/
Dosse zunächst nach Pritzwalk, wo er u.a.
konfirmiert wurde.
Wegen der Kriegseinwirkungen wurde die
Familie im nahegelegenen Neu-Krüssow einquartiert.
Am Ende in der Prignitz sesshaft geworden
gründete der Vater wieder ein Tiefbauunternehmen,
das durch harte, gewissenhafte
Arbeit langsam wuchs und sich allmählich
einen Namen machte.
Herybert heiratete am 17. Juni 1954 seine
Frau Eva, geb. Jahnke, und 1960 konnte das
Ehepaar mit seinen drei Söhnen eine Neubauwohnung
in Wittenberge/Elbe beziehen.
Auch beruflich blieb er in der Erfolgsspur, denn
nach erfolgreichem Besuch der Meisterschule
in Blankenburg/Harz studierte er in Fürstenwalde
und Magdeburg Wasserbau und
schloss seine Berufsausbildung als Diplom-Ingenieur ab. Er war Flussmeister, musste sich
verschiedentlich mit
Elbe-Hochwassern
auseinandersetzen
und war in seinem Berufsleben
an den namhaften
Wasserbaumaßnahmen
zur Regulierung
der Flüsse in
der Elbe-Havel-Region
in leitenden Funktionen
beteiligt.
Während zu Zeiten
des DDR-Regimes
eine wie auch immer
geartete Heimatkreisarbeit
nicht erlaubt,
nicht möglich war, engagierte
sich Herybert
Schulz nach der Wende
umso mehr im
Heimatkreis Meseritz.
Er scharte die in der
Prignitz ansässigen Freundinnen und Freunde
aus der Heimat um sich und organisierte
als Mitglied unseres Beirats zusammen mit
Heimatfreund Helmut Kahl ab Mitte der 1990er
Jahre elfmal die großen Heimatkreistreffen,
die damals jedes zweite Jahr in Perleberg im
Neuen Hennings Hof stattfanden und
inzwischen jedes Jahr im Hotel Stadt
Magdeburg.
Darüber hinaus führte er weit mehr als
zwanzig sog. Heimatfahrten aus der Prignitz
in den ehemaligen Kreis Meseritz durch. Diese
mehrtägigen Busreisen waren ihm immer
ein Herzensanliegen und bei den Teilnehmern
sehr beliebt, zumal Herybert dabei stets viel
Wissenswertes zu erzählen wusste und er aus
seiner ausgeprägten Verbundenheit zu seiner
Heimat, zu Politzig keinen Hehl machte.
Diese Heimatliebe war es auch, die
Herybert veranlasst hatte, Spenden unter den
früheren Einwohnern von Politzig zu sammeln,
um einen Gedenkstein auf dem ehemaligen
Friedhof seines Dorfes aufstellen zu können, der im Rahmen einer seiner letzten Heimatfahrten
im Jahre 2018 feierlich enthüllt und
eingeweiht wurde.
Nun ist Herybert Schulz am 14. Oktober
2024 für immer von uns gegangen. Bei der
Trauerfeier am 24. Oktober gaben ihm die Vorstandsmitglieder
des Heimatkreis Meseritz,
Wanda und Joachim Gladisch aus Paderborn,
das letzte Geleit. Wir trauern mit seiner Familie
um einen aufrechten, offenen und immer
hilfsbereiten Heimatfreund, der nie den Vordergrund suchte, sondern durch seine Persönlichkeit
beeindruckte.
Herybert, wir sind Dir für Dein Engagement
in der Gemeinschaft der Meseritzer Heimatfreunde
unendlich dankbar und wissen, dass
Du eine Lücke in unseren Reihen hinterlässt,
die nicht zu schließen ist. In aufrichtiger Anteilnahmen
stellen wir fest:
Herybert Schulz hat sich um den Heimatkreis
Meseritz verdient gemacht!
Heimatkreis Meseritz e. V. und die Heimatkreisgemeinschaft Birnbaum
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