Gedenksteineinweihung in Dürrlettel -
Gedanken zur Gedenksteinweihe heute
Dr. Bärbel Voigt

Warum sollen wir heute 2013, 68 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, noch Gedenksteine gemeinsam errichten, um an die Opfer des 2. Weltkrieges zu erinnern, fragen einige Menschen auf beiden Seiten der Oder? Mir fällt dabei wieder das Zitat von G.E. Lessing ein, das mich im letzten Jahr begleitet hat:

„Ohne Geschichte bleibt man ein unerfahrenes Kind.“

5. Jahrestag Gedenksteinweihe für Hoffmannstal / Rybojady 2012 Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte, das in vielen Familien Europas, so auch in meiner Familie, tiefe Wunden hinterlassen hat, holte mich im Frühjahr 2012 wieder ein, als hier, auf dem Friedhof von Lutol Suchy, am 19.3.2012 ein Massengrab mit 46 Personen, exhumiert wurde.
Herr Czabanski mit der Organisation „POMOST“, verantwortlich für die Exhumierung so vieler Massengräber hier im westlichen Polen, hat in Lutol Suchy nicht aufgegeben, und nach zwei vergeblichen Versuchen im Jahr 2006 exhumierte er 2012 ein Massengrab mit 44 deutschen Soldaten und zwei Frauen, vermutlich handelt es sich um die beiden Gemeindeschwestern des Dorfes. Er fand 21 Erkennungsmarken und sogar persönliche Gegenstände, wie Eheringe, Uhren und Kämme. Im Dorf befand sich im Januar 1945 ein Hilfslazarett mit verwundeten deutschen Soldaten, die beim Eintreffen der Roten Armee sofort erschossen wurden.
Der Vater von Frau Kabelitz geb. Rutschke, einer Augenzeugin, mußte die Leichen auf diesem Friedhof, im Auftrag der Russen, begraben. Frau Kabelitz, andere junge Frauen, darunter auch meine Mutter und eine Tante,waren Augenzeugen dieser Ereignisse in Dürrlettel und oft auch Opfer.
Der Organisation POMOST mit Herrn Czabanski ist es zu verdanken, daß wir heute hier, aber auch bereits an einigen anderen Gedenksteinen in Polen stehen können, um der getöteten deutschen Bewohner, getöteter Soldaten verschiedener Nationen und aller Opfer von Krieg und Verfolgung gedenken zu können.
Immer noch gelten 1,3 Millionen Menschen des 2. Weltkrieges beim DRK-Suchdienst als vermißt. Das ist Grund genug, daß POMOST seine Arbeit noch lange nicht beenden sollte. Daß die Rote Armee auf dem Weg nach Berlin 1945 eine Spur der Verwüstung mit unglaublicher Brutalität hinterlassen hat, um so ihren Haß auf alles Deutsche auszuleben, um Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist uns allen bekannt, denn die meisten Opfer hatte Russland, in diesem Wahnsinnskrieg, zu beklagen. 19 Dürrlettler, ganze Familien, sind im Januar 1945 ermordet worden, und ihre Leichen wurden damals auch in Gärten oder Plätzen des Dorfes vergraben , die uns heute nicht mehr bekannt sind, denn die, die es wußten, leben schon nicht mehr oder wollten auch nicht darüber reden.

Als ich 2011 das erste Mal von der Arbeit der Organisation POMOST erfahren habe, teilte ich Herrn Czabanski mit, daß meine Tante meiner Cousine und mir 1994 die Stelle auf dem Friedhof von Dürrlettel gezeigt hat, wo eine große Zahl der ermordeten Soldaten begraben worden war.
Nach dem Fund und der Exhumierung am 19.3.12 war klar, hier auf dem Friedhof muß ein Ort der Trauer, der Erinnerung und der Mahnung entstehen.
Nichts erinnerte auf dem Friedhof oder im Dorf daran, daß hier bis 1945 Deutsche gewohnt hatten. Meine Cousine, jahrelang schon Mitglied im Heimatkreis Meseritz/ Birnbaum, hatte die Idee, auf die Internetseite des Heimatkreises zu gehen und so kam es zur Kontaktaufnahme zuerst mit Frau Brunfriede Fischer von Mollard und dann mit ehemaligen Bewohnern von Dürrlettel.

Besonders möchte ich dabei Frau Kabelitz, Herrn Hubert Golek, Herrn Meissner, Frau Ellerbrock, Frau Rensch, Frau Becker, Frau Oehme und Herrn Gebauer (verstorben 2012) danken, die viele Details über die damaligen Ereignisse erzählten. Auch der Artikel im Teil 2 des „Heimatbuches“ über Dürrlettel von Georg Gebauer weckte mein Interesse.
In meiner eigenen Familie wurde in den Nachkriegsjahren, noch dazu in der ehemaligen DDR, über dieses Kapitel deutscher Geschichte nur wenig mit uns Kindern geredet. Das Prinzip der Verdrängung funktionierte, um sich selbst zu schützen, zu furchtbar waren die eigenen Erlebnisse in der damaligen Zeit gewesen. Die deutsche Bevölkerung, viele über Jahrhunderte hier im Gebiet um Meseritz verwurzelt, mußte am 24.Juni 1945 innerhalb von 2 Stunden das Dorf verlassen und ging, wie alle Vertriebenen dieses Krieges, in eine ungewisse Zukunft.
Aber auch die neuen Bewohner von Dürrlettel, jetzt Lutol Suchy, waren Opfer der Umsiedlungspolitik Stalins. Sie kamen aus der Ukraine (Lemken) oder aus Weißrussland, ebenfalls als Vertriebene 1945 in die von Deutschen nur zum Teil geräumten Gebiete. Deshalb soll dieser Gedenkstein für alle Opfer des Krieges ein Ort der Trauer, des Gedenkens sein, aber auch ein Ort, der daran erinnert, daß hier bis 1945 Deutsche gewohnt haben, die hier geboren wurden, geliebt, geheiratet, Kinder bekommen haben und gestorben sind. Das älteste Kirchenbuch Dürrlettels stammt von 1776. Das Dorf hatte 1939 ca. 680 Einwohner. Marek Prawda, ehemaliger Botschafter Polens in der Bundesrepublik, sagte 2012 in einem Interview, daß wir auf einem guten Weg, mit vielen Gemeinsamkeiten, sind wenn wir an einem Strang ziehen.
Unsere kleine Gedenkfeier heute gehört auch zu diesen Gemeinsamkeiten und dafür danke ich nochmals allen unseren polnischen Freunden, besonders der Bürgermeisterin von Trzciel, Frau Jola Gorna- Bobrowska, der Ortsvorsteherin von Lutol Suchy, Frau Miroslawa Maliszewska-Dudzik, Herrn Hubert Golek und dem Heimatkreis Meseritz/ Birnbaum für die wunderbare Unterstützung.
5. Jahrestag Gedenksteinweihe für Hoffmannstal / Rybojady 2012

Predigt in Dürrlettel
Bischof Dr. Johannes Launhardt
:

„Der Bibeltext, den ich über die Predigt stellen möchte, steht im Lukasevangelium 23, 33-34a: Als sie zu der Stelle kamen, die „Schädel“ genannt wird, nagelten die Soldaten Jesus ans Kreuz und mit ihm die beiden Verbrecher, den einen links von Jesus, den andern rechts. Jesus sagte: „Vater vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun.“ Verehrte Anwesende hier in Dürrlettel! Als ich im „HEIMATGRUSS“, in der Nummer vom Juni 2012, den Bericht über die Greueltaten der Roten Armee in Dürrlettel im Frühjahr 1945 las, war ich entsetzt. Wie kann ein Soldat wahllos auf Verwundete, auf Frauen und Greise schießen? Und für mich fast noch schlimmer: Wie können Männer ungezügelt über Frauen und Mädchen herfallen, sie schlagen und vergewaltigen?
Dabei ist das Ganze nicht nur ein Bericht aus alten Zeiten und fernen Welten. Nein, die Nachfahren der Dürrletteler, die das am eigenen Leib und in der eigenen Familie erlebt haben, sind heute hier unter uns. Stellvertretend für alle Opfer und Betroffenen nenne ich Karl Gebauer, den Großvater von Frau Dr. Bärbel Voigt, und Frau Kabelitz, die das persönlich betrifft, wie viele namentlich hier nicht Genannten.
Es war aber nicht nur das Massaker, das mich entsetzte. Nachdem die Polen die Verwaltung übernommen hatten, hörten die Schrecken ja nicht auf. Evangelische Friedhöfe wurden mutwillig zerstört, die deutschen Inschriften zerschlagen. Die Deutschen, die nicht geflüchtet waren, im Juni 1945 von hier vertrieben. Kann man so die deutsche Vergangenheit auslöschen? Kann man so Geschichte aufarbeiten und bewältigen?
Mich bewegte der Bericht deshalb so stark, weil er eigene Erlebnisse in Erinnerung rief.
Ich bin in Miedzychod/ Birnbaum, 35 km von hier entfernt, geboren und aufgewachsen. Im Januar 1945 flüchteten wir gen Westen, 4 Frauen und ich. Die Rote Armee holte uns ein und ich mußte erleben, wie schrecklich sich die Rotarmisten gegenüber den Frauen und Mädchen benahmen. Für mich war das schlimmer als der Krieg.
Monate später hörte ich, daß mein Großvater auf der Flucht von Polen erschlagen worden war. Als ich 1978 zum ersten Mal wieder nach Miedzychod kam und das Grab meiner Mutter auf dem evangelischen Friedhof besuchen wollte, fand ich es nicht, Es war, wie alle anderen deutschen Gräber, mutwillig zerstört worden.
Warum erzähle ich das alles? Um anzuklagen, um Rachegefühle zu wecken? Nein! Ich weiß zu gut, wieviel Leid auch die Deutschen über Polen und Russen gebracht haben. Wer gab den Deutschen das Recht, im September 1939 Polen zu überfallen? Und ich erinnere mich noch, daß Ende 1939 mehrere Polen in und um Birnbaum innerhalb von Stunden ihr Haus verlassen mußten und ins sog. General-Gouvernement übergesiedelt wurden. In ihre Wohnungen zogen Deutsche aus dem Baltikum.
Für die Greueltaten, die die deutsche Waffen-SS in der Ukraine und anderswo verübte, kann man sich nur schämen und entschuldigen, Ich denke, die Völker sind alle schuldig geworden. Vieles,was geschehen ist, kann mit Krieg und Kriegsrecht, mit dem Recht auf Selbstverteidigung nicht gerechtfertigt werden.
Da wurden unschuldigen Menschen schwere Verletzungen zugefügt. Da wurde Schuld vor Gott aufgehäuft, der jedem Menschen das Leben gegeben hat und allein das Recht hat, es zu beenden.

Wie geht man mit diesen äusseren und inneren Verletzungen um? Soll man zurückschlagen? Soll man den Kummer in sich hineinfressen? Soll man schweigen und alles zu vergessen suchen? Ich fürchte, diese Wege führen zu keinem lösenden Ziel. Bei der nächsten Gelegenheit sind die negativen Erinnerungen wieder da. Was soll man tun?
Schauen wir auf Jesus: Er hatte in seinem Erdenleben niemandem etwas Böses getan. Er hat Kranke geheilt, hat Blinden das Augenlicht wiedergegeben, hat die Hungrigen gespeist, sich der ausgestoßenen Frauen angenommen und vieles mehr. Nun wird er ans Kreuz geschlagen, weil die religiösen Führer seine göttliche Sendung nicht anerkennen wollen und die römische Besatzungsmacht politische Aufstände fürchtet. Was tut Jesus, als er ans Kreuz genagelt wird?
Er sagt: Vater vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun. Er sagt nicht: Gott im Himmel, wie kannst du das zulassen. Er sagt nicht, Bringe all diese Übeltäter mit einem Blitzstrahl um. Er sagt auch nicht: Schenke den Verantwortlichen die Einsicht, daß sie falsch gehandelt haben und mich schnell wieder vom Kreuz herunter holen.
Er sagt: Sie wissen nicht, was sie tun. Ihnen ist die Tragweite ihres bösen Tuns gar nicht bewußt. Sie merken gar nicht, wen sie da töten. Sie handeln aus Neid, aus Gier, aus Brutalität, aus Rachegefühlen, aus gekränkter Ehre, aus Komplexen oder anderen Motiven.
Sie denken dabei nur an sich und ihre eignen Gefühle und versetzen sich nicht in die Lage der Opfer. Sie bedenken nicht das Leid, das sie durch ihr Tun dem andern zufügen. Jesus sagt: Sie wissen nicht, was sie tun.
Aus dieser bösen Wüste gibt es nur einen Weg heraus: Jesus sagt: Vater, vergib ihnen.
Vergebung ist der einzige sichere Weg, mit äußeren und inneren Verletzungen fertig zu werden. Vergebung geschieht nicht da, wo man sagt: „War ja nicht so schlimm. Laß uns nicht darüber reden.“ Nein. Wer vergibt sagt: Ja, du hast mir Unrecht getan, aber ich vergebe dir. Ich verzeihe dir bewußt. Dann können wir über das Unrecht sprechen, ohne daß es uns weiterhin negativ belastet.
Manche Menschen meinen, um Verzeihung zu bitten oder Verzeihung zu gewähren, sei ein Zeichen von Schwäche. Nein, es ist umgekehrt. Wer um Verzeihung bittet und wer dem andern verzeiht, ist innerlich sehr stark.
Denken wir an Jesus: Als er im Blick auf die Übeltäter sagte, Vater, vergib ihnen, hat er nichts von seiner Autorität eingebüßt. Im Gegenteil. Dieses Wort zeigt seine Größe und seine Liebe, die allein Menschen auf Dauer versöhnt und verbindet. Jesus ist von Liebe erfüllt, auch uns gegenüber.
Als Christen haben wir die Verpflichtung, dem anderen zu vergeben, weil Gott uns täglich vergibt. Jedesmal, wenn wir das Vaterunser beten, werden wir daran erinnert. Wir beten: Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Vergebung ist der Weg zu einem friedvollen Zusammenleben in der Ehe, in der Familie und zwischen den Völkern.
Ich bin so dankbar, daß das in den letzten Jahren auch in dem Verhältnis zwischen Polen und Deutschen möglich wurde. Ich nenne nur einige Beispiele: Zur Erinnerung an den evangelischen Friedhof von Miedzychod wurde eine schöne Gedenktafel auf dem neuen katholischen Friedhof aufgestellt, und wir hoffen, daß in der Einfassung der ehemaligen evangelischen Kirche von Birnbaum noch in diesem Jahr eine Gedenktafel angebracht werden kann. In Meseritz, in Tirschtiegel, in Neutomischel, in Brätz und an anderen Orten konnten Gedenktafeln aufgestellt werden.
Neben dem Wirken von Gottes Heiligem Geist sind auch viele Menschen zu nennen. Ich denke da mit großem Dank an den unermüdlichen Einsatz von Frau Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-Rosada, an ihren Bruder Tomasz und an viele Polen und Deutsche, die sich für diese Zeichen der Versöhnung und Freundschaft eingesetzt haben. Hier in Dürrlettel ist neben der Bürgermeisterin von Trzciel, der Ortsvorsteherin und dem katholischen Propst, besonders Frau Dr. Bärbel Voigt zu nennen. Ja, es tut sich viel im Blick auf Aussöhnung und Frieden. Das ist gut.
Dr. Martin Luther schrieb im Kleinen Katechismus: Wo Vergebung der Sünden ist, da ist Leben und Seligkeit. Das wünsche ich uns allen. Amen”

5. Jahrestag Gedenksteinweihe für Hoffmannstal / Rybojady 2012Grußwort des Vorsitzenden des Heimatkreises Meseritz
Leonhard v. Kalckreuth, überbracht von A. Fischer von Mollard
:

„Sehr verehrte Frau Bürgermeisterin, sehr geehrte Herren beider Kirchen, verehrte Anwesende aus Lutol Suchy, Trzciel und Asendorf, liebe Heimatfreunde aus Deutschland! Der Vorsitzende des Heimatkreises Meseritz, Leonhard von Kalckreuth, der an dieser feierlichen Veranstaltung nicht teilnehmen kann, bat mich als seinen Stellvertreter, Ihnen sein Grußwort zu übermitteln, was ich gern tue:

Liebe Versammelte,dies ist ein guter Tag!
Sie haben sich heute zusammengefunden, um 46 Ermordeter zu gedenken. Sie tun dies in der Form Ihrer Teilnahme an der ökumenischen Einweihung des Gedenksteins, der vor Ihnen steht. Dieser Stein ist ein deutsch-polnisches Gemeinschaftswerk. Namens Vorstand und Beirat der vereinigten Heimatkreise Meseritz e.V. und Heimatkreisgemeinschaft Birnbaum danke ich den Initiatoren, allen voran Dr. Bärbel Voigt, für ihren völkerverbindenden und friedenstiftenden Einsatz. Diese Initiative hat sich entwickelt aus dem unermüdlichen und schließlich von Erfolg gekrönten Einsatz unseres Freundes Tomasz Czabanski, dem Vorsitzenden von POMOST.
Nachdem er von dem Vorhandensein eines Massengrabs erfahren hatte, hat er nicht geruht und gerastet, bis er es öffnen und diejenigen, die hier 1945 verscharrt worden waren, einer würdigen Bestattung zuführen konnte. Ihm und seinen Mitarbeitern gilt unser Aller Dank.
Polen und Deutsche reichen sich heute die Hand in Freundschaft und der Entschlossenheit, jeder an seinem Platz in der Gesellschaft, für ein friedliches Zusammenleben unserer Völker einzutreten.
Ich danke Ihnen.
Leonhard v. Kalckreuth Vors. HKr Meseritz e.V. & HKG Birnbaum”


5. Jahrestag Gedenksteinweihe für Hoffmannstal / Rybojady 2012Persönliche Gedanken von
A. Fischer von Mollard
:

„Ich habe meine ersten drei Lebensjahre auf Schloß Tirschtiegel verbracht, kam erstmals 1976 wieder nach Trzciel und dann erneut im Jahre 2003 zur Errichtung des Holzkreuzes auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof und schließlich noch einmal 2005.
Diese 37 Jahre seit meinem ersten Besuch sind gekennzeichnet von dramatischen Umbrüchen in der europäischen Geschichte, die ihren Ausgangspunkt in Polen hatten.
Es waren die Werftarbeiter in Danzig, die unter Einsatz ihres Lebens gegen die damalige Staatsführung und die politischen Verhältnisse buchstäblich auf die Barrikaden gingen.
Ohne Solidarnosc – das wollen wir an einem Tag wie heute nicht vergessen – hätte es aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Berliner Mauerfall gegeben, keine Wiedervereinigung und auch nicht die heutige Gedenksteinweihe in Lutol Suchy!
Insofern haben wir, die wir aus Deutschland angereist sind, allen Anlaß, unserem polnischen Nachbarn dankbar zu sein: er ist quasi der Vorkämpfer für die deutsche Einheit, er hat den Weg zum 3. Oktober 1990 geebnet. Dafür sind wir Deutschen den Polen aus tiefem Herzen dankbar.
Lassen Sie uns nach einer furchtbaren, unheilvollen Vergangenheit gemeinsam den Weg der Freundschaft und der Versöhnung fortsetzen – mit Städtepartnerschaften, mit der segensreichen Arbeit von POMOST, mit Gedenksteinen, mit Treffen auf privater Ebene - und nicht zuletzt mit so großartigen Events wie dem Spargelfest in Trzciel.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Albrecht Fischer von Mollard”