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Tirschtiegel - eine Stadt im Grenzland mit deutscher und polnischer Geschichte
von Helmut Kahl
Während des diesjährigen Festes der Spargelernte in Tirschtiegel / Trzciel fand am 6. Juni 2014 im Kulturhaus eine Veranstaltung des Vereins der Freunde von Tirschtiegel statt.
Das Ziel war die Verbreitung der Geschichte der
Stadt Tirschtiegel im Geiste der Leistungen der
deutschen und polnischen Nationen. So wolle der
Verein die Geschichte der Stadt den Menschen
näher bringen mit einer Ausstellung alter Fotografien
bestehender oder nicht mehr vorhandener
Objekte.
Die Ausstellung war der Anlaß für das Treffen der ehemaligen deutschen Einwohner mit den Bewohnern von heute. Am Treffen nahmen Einwohner und Schüler aus Trzciel mit Bürgermeisterin Jolanta Górna - Bobrowska, 30 Personen aus der Partnergemeinde Asendorf und Gretel Lehmann mit ihren Kindern teil.
Als Gast war der Historiker Dr. Marceli
Tureczek aus Grünberg anwesend. Alle saßen an
Tischen und tranken Kaffee, aßen Kuchen, was
einer guten Atmosphäre diente.
Während der Ausstellung wurden Fotos gezeigt,
die von der Vorsitzenden des Vereins Frau Krystyna Maria Magdziarek kommentiert wurden.
Sie ist die Schwester der Bürgermeisterin.
Jeder konnte etwas dazu sagen und Interessantes erzählen, wovon wiederholt Gretel Lehmann Gebrauch machte. Die Vorführung war sehr interessant und man konnte viel davon lernen. Die Vorsitzende Magdziarek nahm diese großartige Veranstaltung zum Anlaß, verdienstvolle Bürger als Ehrenmitglied im Verein aufzunehmen. Die Urkunden wurden übergeben an Gretel Lehmann, ehemals Tirschtiegel und Miroslaw Danielak aus Grünberg.
Der Vater von Danielak kam als polnischer Soldat
1939 in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er kam
nach Tirschtiegel, wo er u.a. bei Kaufmann Kahl
am Markt in der Neustadt arbeiten mußte. Er soll
es dort sehr gut gehabt haben. Deshalb fühlt sich
Danielak so gut mit Trzciel verbunden. Er ist eifriger
Sammler von Ansichtskarten und stellte seltene
Exemplare dem Verein zur Verfügung.
Ganz am Anfang hat der Verein mehrere große,
schön eingerahmte Fotografien der alten Stadt
Tirschtiegel an das Rathaus übergeben. Sie waren
noch am nächsten Tag im Stadion zum
Spargelfest zu sehen und sind jetzt im Rathaus
an den Wänden zu bewundern.
Das alte Tirschtiegel in Bildern dargestellt
von Andrzej Chmielewski
Im Kulturhaus In Tirschtiegel fand am 6. Juni 2014
eine feierliche Eröffnung der Ausstellung
„Tirschtiegel eine Stadt im Grenzland“,
die von dem Tirschtiegeler Förderverein veranstaltet
wurde.
Die Eröffnungsfeier wurde von einer Diashow mit
Bildern des alten Tirschtiegels begleitet, die
Krystyna Magdziarek, Präsidentin des Vereins,
kommentiert hatte.
Auf den Bildern hat man die Schönheit der
Stadt in der Vorkriegszeit und auch die nicht mehr
bestehenden Bauten, wie das Schloß der Familie
Fischer von Mollard aus dem 19. Jahrhundert, die
evangelische Kirche um 1912 und das Rathaus
gezeigt.
Die gegenwärtigen Fotografien ermöglichten
auch den Vergleich zwischen dem Aussehen der
Bauten früher und heute zu ziehen, wie etwa die
katholische St Adalberts Kirche um 1824, die Synagoge,
die Mühle, die Obra-Brücke und der
Grenzübergang.
In Tirschtiegel gab es ein durch die Propaganda
berühmt gewordenes Gebäude, durch das
die Staatsgrenze verlief. Ein Teil des Hauses befand
sich in Deutschland, der andere in Polen.
Dieses „Haus in zwei Ländern“ gehörte dem
Weidenhändler Albert Konopka. Vor dem Haus
befand sich der Grenzstein mit der Nummer G201.
Eine Eigentümlichkeit der Vorkriegsstadt war
auch die in den dreißiger Jahren gegründete
und in Deutschland einmalige Meisterschule
für Korbmacher. Die Umgebung der Stadt war
damals ein Weiden- und Hopfenanbaugebiet.
Zur Eröffnungsfeier wurden auch die ehemaligen
Einwohner der Stadt eingeladen. Den
Titel Ehrenmitglied des Vereins von
Tirschtiegel bekam Gretel Lehmann, die
Tochter des letzten deutschen Bürgermeisters.
Die Bilder stammen aus den Sammlungen
von Miroslaw Danielak aus Tirschtiegel,
Albrecht Fischer v. Mollard und Joachim
Schmidt, Heimatkreis Meseritz. Die Ausstellung
kann man zur Zeit im Rathaus besichtigen.
Der Tirschtiegeler Förderverein hat aus diesem
Anlaß eine Serie von sechs Ansichtskarten
mit Bildern des alten Tirschtiegels herausgegeben.
Die Nachdrucke alter Postkarten wurden
in der Auflage von 500 Exemplaren hergestellt.
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