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Das Weimannsche Grundstück am Scharziger See
Barbara Weber
Mein Großcousin Fritz Zarth (Urenkel von
Karl Stache, der Oberförster bei der Familie v.
Kalckreuth war) verlebte oft die Ferien bei seiner
Tante Ottilie Weimann geb. Stache am Scharziger
See.
Er verstarb 2013 mit fast 103 Jahren. Als er
mir aus seiner Erinnerung das Weimannsche
Grundstück aufzeichnete und beschrieb, war er
etwa 95 Jahre alt. Sein Sohn half mir jetzt bei der
Bearbeitung:
Auf der Karte habe ich die mir
noch bekannte Grenze und
Größe eingezeichnet.
Die gesamte Ufergrenze
ist über 1600m lang (1,6km).
Der Boden besteht allerdings
meist aus Sand. Der See ist
herrlich zum Baden und Angeln.
Ich glaube wir waren
zuletzt dort, als Brigtte geboren
wurde. In den Jahren unserer
Ferien in Betsche baute Onkel Paul viel an. Die
Gebäude waren noch von vor der Jahrhundertwende
1800/1900. Siehe Zeichnung.
Im Haus wohnte der unverheiratete Bruder
von Tante Ottilie als Vorarbeiter. Dazu kam noch
ein junger Knecht und dann war da noch das alte
Faktotum, die Luise, die nur noch die Gänse hüten
konnte. Marthe war im Haushalt für Küche, Backen, Butterfaß, für die Scheunen und das Vieh zuständig. Dann gab es noch die arme kranke Tochter, die bei schönem Wetter auf der Wiese unter den Kirschbäumen lag. Man sprach von „Schwindsucht“.
Onkel Paul war ein tüchtiger Geschäftsmann. Die Kirschernte wurde am Baum verkauft. Zur Ernte kam ein Berliner Händler mit Pflückern, die im Akkord arbeiteten. Die Kirschen kamen in große Körbe und wurden an Ort und Stelle in Sackleinen eingenäht und zum Bahnhof nach Betsche gebracht, von wo sie direkt per Bahn nach Berlin geliefert wurden. Die Bäume litten stark unter den Akkord-Pflückern. Der Clou war die Ölmühle, wobei die ganze Familie mithalf, wenn die Ernte eingebracht wurde und auch die Nachbarn ihr Leinöl oder Rapsöl pressen wollten.
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