Bis zum Ende des 2. Weltkrieges war Stalun (ab
1937 von den Nazis in Schönfelde umbenannt)
ein typisches Bauerndorf. Viele Bauernhöfe im Ort
waren als sogenannte Drei- oder Vierseithöfe angelegt,
genauso wie auch die außerhalb des Ortes
gelegenen Bauernhöfe, die als „Abbau“ bezeichnet
wurden.
Zu Stalun gehörten insgesamt 16 Abbau-Gehöfte
in unterschiedlicher Größe und Ausdehnung.
Der Schwerpunkt lag auf dem Ackerbau im Getreidesektor
sowie Kartoffelanbau und Viehhaltung
in gemischter Vielfalt, wie es in der Vorkriegszeit
üblich war.
Im Dorf gab es eine Volksschule, zwei Bäckereien
und zwei Gaststätten, die auch Kolonialwaren
führten, eine Metzgerei, zwei Fischer, eine
Schmiede sowie je einen Stellmacher, Tischler und
Schuster. Es gab auch einen Bauunternehmer-
Kleinbetrieb, der jedoch wegen der geringen
Auslastung Landwirtschaft als Nebenerwerb betrieb.
Die Schmiede war Eigentum der Gemeinde
und wurde an einen Schmiedemeister mit Hufbeschlagprüfung
verpachtet. Am Rand des Ortes
stand auf einer Anhöhe eine Windmühle. Diese
war nicht nur alt, sondern auch technisch veraltet, so daß sie mit der Betscher Mühle nicht konkurrieren
konnte.
Die Straßen im Ort waren mit Kopfsteinpflaster,
den sogenannten „Katzenköpfen“, befestigt
und deren Seitenstreifen rechts und links der
Pflasterfläche, die als „Bürgersteige“ genutzt wurden,
waren in Sand-/Feldwegqualität ausgeführt.
Stalun zählte Anfang der dreißiger Jahre ca. 420
Einwohner.
Das Dorf hatte keine Kirche, jedoch einen evangelischen
Friedhof außerhalb des Ortes, an der
Chaussee nach Betsche gelegen. Einwohner katholischen
Glaubens wurden in Betsche auf dem
katholischen Friedhof beerdigt.
Der überwiegende Teil der Einwohner war katholisch
und ein kleiner Teil (ca. 10-15%) evangelisch.
Angehörige jüdischen Glaubens waren hier
nicht ansässig.
Zur Kirche mussten die Staluner beider Konfessionen
nach Betsche fahren, was sicherlich für
viele Staluner, vor allem in der Winterzeit, beschwerlich
war. Auch die Kinder mussten jeweils
dorthin zum Religionsunterricht.
Da Stalun seit Jahrhunderten in der Grenzregion
lag, führte dieser Umstand dazu, daß viele
gemischte Ehen eingegangen wurden, was zu
gemischten Nationalitäten innerhalb der Familien,
bestehend aus polnisch- und deutschstämmigen
Eltern oder Groß- und Urgroßeltern, führte.
In unmittelbarer Nähe der Volksschule, die am
Ortsausgang Richtung Betsche gelegen war, befand
sich das Lehrerhaus. Es wurden zwei Lehrer
beschäftigt, die als Beamte im Lehrerhaus ihre
Dienstwohnungen hatten.
Der für Stalun zuständige Polizeibeamte,
damals als Landjäger bezeichnet, wohnte dienstlich
in Zielomischel (Zielomysl). Der nächste Arzt
und die nächste Apotheke waren in Betsche.
Die beiden Gaststätten im Ort (von Familie
Skubel und von Familie Laufer) besaßen jeweils
einen Schankraum, einen großen Tanzsaal und
verkauften außerdem noch Kolonialwaren. Zusätzlich
besaß die Gaststätte der Familie Laufer eine
überdachte Kegelbahn im Garten. Beide Familien
betrieben kleine Landwirtschaftsbetriebe im
Nebenerwerb.
Die beiden Bäckereien (von Familie Pätzold und
Familie Zerbe) versorgten nicht nur Stalun mit
Backwaren, sondern belieferten auch mit Pferdegespann
und Planwagen die umliegenden Orte.
Sogar zwei Mal wöchentlich wurde nach Meseritz
geliefert, da es dort einen Kundenkreis für das
„gute Landbrot“ gab.
Die zwei ortsansässigen Fischer (Lucka und Maschewski), die die Seen pachteten und hauptsächlich vom Fischverkauf lebten, betrieben ebenfalls Landwirtschaft im Nebenerwerb, um ihr Auskommen zu sichern. Die beiden größten Bauernhöfe im Dorf gehörten der Familie Zerbe und der Familie Lange und lagen unmittelbar nebeneinander am südöstlichen Rand des Dorfes. Einige größere Bauernhöfe stellten ihren Landarbeitern kleinere Wohnhäuser mit Gartenland und Nebengebäuden, die die Möglichkeit zur Schweine-, Ziegen- und Kleintierhaltung boten, zur Verfügung. Die von Handwerkern bewohnten kleinen Höfe betrieben ebenfalls Landwirtschaft im Nebenerwerb.
Die Bauernhöfe, die außerhalb des Dorfes lagen, waren von unterschiedlicher Größe und bis zu über 100 ha Ackerland, Wald und Wiesen, errichtet inmitten des eigenen Grundbesitzes und in der typisch brandenburgischen Bauweise angelegt, die Gebäude im Viereck um einen zentralen großen Innenhof angeordnet. Die meisten Wohngebäude, sowohl im Dorf als auch in Stalun Abbau, waren im Ziegelbau mit verputzten Außenwänden errichtet. Die Wirtschaftsgebäude, wie Stallungen und Scheunen, waren oft im sogenannten Feldsteinmauerwerk im unteren Bereich bis ca. 0,5 m Höhe und/oder Ziegelsichtmauerwerk (oberhalb dieses) erbaut.
Einige Scheunen waren oberhalb des Feldsteinmauerwerks
nur in Holzbauweise ausgeführt.
Im Dorf gab es nur wenige Wohngebäude in Lehmbauweise
oder Fachwerkstil, die vorwiegend von
den Landarbeitern bewohnt wurden.
In Stalun gab es ein reges kulturelles und gesellschaftliches Leben, das in verschiedenen Vereinen ausgeübt wurde. Die Pflichtfeuerwehr (mit einem alten Löschfahrzeug mit handbetriebenen Geräten), den „Landbund“ (eine landwirtschaftliche Fachvereinigung), das „Reichsbanner“ (Bund der republikanischen Kriegsveteranen) und den Gesangsverein (gemischter Chor). Der gemischte Chor wurde jedoch in den dreißiger Jahren mangels eines Chorleiters und Dirigenten aufgelöst.
Darüber hinaus gab es den „Kleinkaliber-Schützenverein“,
der über einen eigenen Schießstand
in der Nähe des Staluner Sportplatzes verfügte.
Besonders wichtig für die Staluner Jugend war
der Sportverein, der Leichtathletik und Fußball im
Programm hatte. Ersteres wurde nach einigen
Jahren mangels Interessierten nicht mehr angeboten.
Die Staluner Fußballmannschaft spielte
jedoch einigermaßen erfolgreich in der damaligen
Kreisliga.
Alle im Ort ansässigen Vereine bereicherten das lokale Gesellschaftsleben mit diversen Veranstaltungen für ihre Mitglieder und die Dorfbewohner. Nach 1933 kamen die für die NS-Zeit üblichen Vereine und Organisationen, wie die H.-Jugend u.ä. hinzu.
Zum Ende des 2. Weltkrieges, insbesondere
als die russische Front nahte und Ende Januar
1945 bereits vor Betsche stand, traten einige Familien
die Flucht gen Westen an. Die verbliebenen
Einwohner erlebten den Einmarsch der Roten
Armee, verbunden mit den allgemein bekannten
Schrecken und Gräueltaten, Plünderungen
und Erschießungen.
Das Schulgebäude wurde in Brand gesteckt,
das danebenliegende Lehrerhaus blieb jedoch erhalten.
Bis zum offiziellen Ende des Krieges war
im Ort eine russische Einheit stationiert, die von
einigen polnischstämmigen Männern, vormals
Zwangsarbeiter oder Mitglieder der hier ansässigen
Familien, die als Dolmetscher und Vermittler
fungierten, unterstützt wurde.
Im Mai 1945 übertrug man diesen Männern
teilweise die örtliche Administration und Verwaltung
des Ortes, und sie trafen auch die Entscheidungen,
welche Familien im Juni 1945 den Ort
verlassen mussten, sprich vertrieben wurden.
Einige Familien durften bleiben, insbesondere
die, die polnische Einflüsse in ihren Wurzeln hatten
und bei denen irgendeiner aus der Familie sich
polnisch verständigen konnte. Sie behielten weitgehend
ihre Höfe samt Ackerland und Waldflächen.
Gut ein Drittel der Vorkriegsbevölkerung
ist in Stalun verblieben.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges bis zur
politischen Wende um 1990
Ende Juni/Anfang Juli 1945 kamen die ersten
„neuen“ Bürger nach Stalun. Sie stammen aus den
polnischen Regionen, die aufgrund der neuen Grenzziehung ab Mai 1945 an die UdSSR gefallen
waren. Auch diese Menschen mussten ihre
Heimat verlassen und sollten u.a. auch hier im
ehemaligen Kreis Meseritz angesiedelt werden.
Ebenfalls kamen einige Familien und Alleinstehende
aus Zentralpolen und anderen Regionen
Polens nach Stalun. Die Zuteilung der freigewordenen
Häuser und Bauernhöfe erfolgte
durch die örtliche polnische Administration, abhängig
von der Größe der jeweiligen Familie.
Für diese Menschen war die Situation ebenfalls
schwierig und belastend, denn auch sie wurden
entwurzelt und konnten hier lange Zeit nicht heimisch
werden. Sie hofften, daß sie bald wieder in
ihre Heimat zurückkehren würden oder fürchteten,
daß die Deutschen wiederkommen und ihren
Besitz zurückverlangen werden. Daher pflegten
sie die ihnen überlassenen Gehöfte oftmals
wenig oder gar nicht.
Mit den Jahren entwickelte sich stetig mehr Verständnis
und Akzeptanz zwischen den „alten“ und
den „neuen“ Bewohnern von Stalun. Insbesondere
die hier nach 1945 Geborenen beider Gruppen
trugen zur Integration in der „neuen/alten Heimat“
bei.
In den nachfolgenden Jahren von Mai 1945 bis
zum politischen Umbruch Ende der achtziger Jahre
hat sich die Struktur des Dorfes stark verändert.
Die Ackerflächen, insbesondere die der
vormals zwei größten Bauernhöfe des Ortes sowie
einige andere Ackerflächen, die nicht an die
„Neubürger“ verteilt wurden, wurden zu einer
staatlichen landwirtschaftlichen Genossenschaft
zusammengeschlossen.
Als Standort dieser LPG (polnisch: PGR) wurden
die Höfe der Familien Zerbe und Lange bestimmt.
Sicherlich war die Größe dieser Höfe mit
den vielen großen Wirtschaftsgebäuden ein wichtiger
Grund für die Wahl dieses Standortes.
Die beiden großen Wohnhäuser wurden in kleinere
Wohneinheiten unterteilt und den Landarbeitern
mit ihren Familien als Wohnraum zur Verfügung
gestellt. In einem Wohnhaus wurden zwei
Räume als Büro der LPG genutzt und zwei Räume
im Erdgeschoss als Gemeinschaftsraum für
Versammlungen, Begegnungen und kulturelle Veranstaltungen,
mit angeschlossenem Café, zugänglich
für die Allgemeinheit, genutzt.
Die staatliche Genossenschaft hat in den
sechziger und siebziger Jahren zwei große Viehställe
zur Rindermast und andere Wirtschaftsgebäude
neu errichtet. Das Staatsgut war in Stalun
ein großer Arbeitgeber.
Die „neuen Staluner“, die bereit und willig waren,
die nun freigewordenen Bauernhöfe zu übernehmen,
erhielten von der polnischen Administration
lediglich bis maximal ca. 15 ha Ackerland und
gegebenenfalls ein bis drei ha Wald zur Bewirtschaftung.
Das restliche Ackerland, das vormals
zu den deutschen Höfen gehörte, ging in die Obhut
der Genossenschaft. Waldflächen, die nicht
den „neuen“ Bauern zugeteilt wurden, wurden
grundsätzlich verstaatlicht.
Daher gab es im Dorf lediglich Bauernhöfe von
ca. drei bis 15 ha Größe und viele Landarbeiterfamilien.
In den siebziger Jahren siedelten einige
deutschstämmige Familien nach Westdeutschland
aus. Ihre Immobilien mussten sie oft dem polnischen
Staat als Bedingung für eine Ausreisegenehmigung
übereignen.
Ende der fünfziger Jahre wurde in Stalun eine
katholische Kirche eingerichtet, denn die Bevölkerung
war jetzt zu 98% katholischen Glaubens.
Der ehemalige Tanzsaal der Gaststätte Laufer
wurde von Frau Laufer, deren Mann im Krieg gefallen
und deren 17-jähriger Sohn bei Einmarsch
der Russen erschossen wurde, der katholischen
Kirche als Schenkung übertragen.
In diesen Räumlichkeiten wurden nach einigen
kleineren Umbaumaßnahmen und zuerst mit der
Bestuhlung des Tanzsaals die Gottesdienste gefeiert.
In den späteren Jahren kamen neue Kirchenbänke
und andere Verschönerungen hinzu.
Die Schulkinder wurden in einem Raum des
Lehrerhauses gemeinsam unterrichtet. In den
sechziger Jahren wurde eine neue Schule an das
bestehende Lehrerhaus angebaut. Im ehemaligen
Wohnhaus der Lehrer wurde ein Kindergarten eingerichtet.
In der neugebauten Schule wurden acht
Schuljahrgänge in schönen großen Räumen unterrichtet,
pro Klasse etwa 10 bis 15 Kinder, immer
zwei Jahrgänge in einem Klassenraum gleichzeitig.
Ab Mitte der siebziger Jahre wurden dann nur
die ersten vier Klassen unterrichtet. Die älteren
Jahrgänge mussten mit dem Bus nach Betsche
zu der dort neugebauten Volksschule fahren,
genauso wie auch die Kinder aus allen Dörfern
der Gemeinde Betsche.
Im Dorf gab es einen staatlichen Lebensmittelladen, eingerichtet im Gastraum der ehemaligen
Gaststätte Laufer. Dieser Laden führte aber auch
in bescheidenen Mengen Haushaltsgegenstände
(Töpfe, Weckgläser, o.ä.) oder Metallwaren (Nägel,
Spaten, Glühbirnen, usw.), also das, was früher
als Kolonialwaren bezeichnet wurde, im Sortiment.
In dem Café/Begegnungsraum, der allgemein
die Bezeichnung „Club“ erhielt, gab es neben
Kaffee, Tee, Limonade und Süssigkeiten auch
Bier, Tabakwaren, Zeitschriften, Schreibwaren,
Hygieneartikel und andere nützliche Dinge.
Die Staluner nutzten diese Räumlichkeiten als
Treffpunkt zum gemütlichen Beisammensein am
späten Nachmittag und in den Abendstunden sowie
zum Nachrichten schauen im Fernsehen.
Denn in den Sechzigern und Siebzigern haben
viele Haushalte noch keinen eigenen Fernsehapparat
besessen.
Seit 1945 gab es im Dorf keine Bäckerei, keine
Fleischerei und auch keine Gastwirtschaft
mehr. Immerhin gab es noch viele Jahre den
Schmied, der die Schmiede bis ins hohe Alter
betrieb. Im Tanzsaal, vormals der Gaststätte
Skubel, wurden mehrmals im Jahr Tanzvergnügen
mit einer Musikkapelle organisiert und diese waren
nicht nur für die Staluner, sondern auch für
viele junge Leute aus der Umgebung, ein fröhliches
Ereignis.
Ab 1990 bis heute
Nach der politischen Wende in Polen in den
neunziger Jahren traten wiederum große Veränderungen
ein. Die staatliche LPG ging Bankrott
und die Arbeiter wurden arbeitslos.
Die Jüngeren fanden Arbeit in den größeren
Orten der Umgebung, die Älteren gingen in Rente.
Das Ackerland der LPG wurde von einem jungen
aufstrebenden „Neu-Unternehmer“ als landwirtschaftlicher
Betrieb übernommen. Dieser hat
den Betrieb mechanisiert und beschäftigte, statt
der vorher ca. 60 Landarbeiter, nur noch ca. fünf
in Festanstellung und einige weitere in der Erntesaison.
Der Betrieb wurde auf Schweinemast umgestellt
und nur die besten Ackerflächen wurden bewirtschaftet.
Die schwächeren Böden lagen nun
brach und wurden erst mit dem Eintritt in die EU
wieder teilweise beackert.
Heute gibt es in Stalun kaum noch aktive Bauernhöfe.
Lediglich eine Familie im Dorf (außer der
ehemaligen LPG) und vier Familien in Stalun Abbau,
also außerhalb des Dorfes, betreiben noch
aktiv Landwirtschaft im Haupterwerb. Die restlichen
Familien, die noch Ackerland besitzen, haben
dieses entweder verpachtet oder bestellen
es selbst im Nebenerwerb.
Einige Bauern haben ihr Ackerland dem Staat
überschrieben und erhalten im Gegenzug eine Altersrente
als Ausgleich dafür.
Die Volksschule wurde Ende der neunziger
Jahre ganz geschlossen und alle Kinder müssen
nun mit dem Schulbus morgens vor sieben Uhr
nach Betsche zur Schule fahren. Selbst die
Kindergartenkinder müssen diesen Bus nehmen,
um zum Kindergarten nach Betsche zu kommen.
Das angebaute Schulgebäude wird seit Jahren
nicht mehr genutzt und verfällt zunehmend.
Das ehemalige Wohnhaus der Lehrer wurde verkauft
und wird heute privat als Wohnhaus genutzt.
Viele junge Leute sind in die Stadt gezogen
oder pendeln dorthin zur Arbeit. Einige arbeiten
im westlichen Ausland und kehren nur zum Wochenende
oder gar nur alle paar Wochen zu ihren
Familien nach Stalun heim. Die Einwohnerzahl betrug
2011 = 339 Personen (50,1% Frauen, 49,9%
Männer).
Wer heute in Stalun lebt, muß selbst mobil sein
oder auf mobile Angehörige zurückgreifen können,
um seinen Alltag zu meistern. Das betrifft
fast alle Bereiche des täglichen Lebens wie Einkäufe,
Arztbesuche, weiterbildende Schulen, Arbeitsstätten,
kulturelle Veranstaltungen, u.v.m.
Im Ort befindet sich ein kleiner Lebensmittelladen
(pol. Sklep), der eine kleine Auswahl an
Grundnahrungsmitteln führt und so für die weniger
mobilen Dorfbewohner die Grundversorgung
sichert. Generell versorgen sich die Familien in
Betsche und Meseritz mit Lebensmitteln, da diese
dort oft billiger sind.
Im Ort ist vor einigen Jahren ein neues Gemeindehaus
entstanden. Dieses wurde mitten im
Dorf erbaut und bietet Platz für ein Feuerwehrfahrzeug
und einen separaten Gemeindesaal. Hier
werden diverse Dorffeste gefeiert und man kann
den Raum auch für private Feiern anmieten.
Die Räumlichkeiten der „Kirche“ werden nach
wie vor als solche genutzt. Viele Häuser in Stalun
sehen inzwischen recht gepflegt aus und es wurden
auch einige neue Wohngebäude erbaut. Die Wirtschaftsgebäude hingegen verfallen immer
mehr, da sie nicht mehr genutzt und gebraucht
werden. Die Straßen im Ort wurden asphaltiert,
und es wurden Bürgersteige angelegt.
Die Ausdehnung des Ortes hat, durch die in
der Nähe des Staluner Sees entstandene kleine
Ferienhaussiedlung und der am Weg, von der alten
Schule aus kommend Richtung Liebucher See,
bebauten größeren Grundstücke mit Einfamilienhäusern,
zugenommen.
Die Eigentümer dieser Häuser sind meistens
Auswärtige, die hier die Erholung und Ruhe vom
Alltag in der Stadt suchen und die Wochenenden
hier verbringen oder später im Rentenalter diese
als Wohnsitz nutzen wollen. Die kurze Entfernung
zum Staluner- und zum Schwarzen See begünstigt
diese Entwicklung.
Die Straße von Stalun nach Kulkau wurde im
Jahr 2000, nach der Vorplanung und Vorbereitung
in den Vorkriegsjahren nicht mehr zur Ausführung
gebracht, endlich ausgeführt und neu asphaltiert.
Diese Route nutzen viele Staluner als schnelle
Verbindung über Kulkau (Kuligowo) und Solben
(Slowin) nach Meseritz. Aber auch für Touristen,
die im Sommer an die vier Seen kommen,
um dort zu zelten oder zu campen, ist die Straße
sehr wichtig. Die Landschaft rund um die Seen
lädt zum Entspannen und Wandern ein. Die Region
ist auch ein Paradies für Angler und Pilzsammler.
Die malerische Landschaft dieser Gegend
ist für jeden Naturliebhaber ein Paradies.