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FOTOGRAFIEN - ZEUGEN DER GESCHICHTE
Am 25. und 26. Juni 1924 traf sich in Meseritz unter der Organisation des
Landrates Hans v. Meibom der 4. Grenzmärkische Städtetag.
Ein Text von Joachim Schmidt - Fotos: Archiv HGr - Nachlass der Fam. v. Meibom
Der Vertrag von Versailles gab 1919 nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg altes polnisches Gebiet, das nach der dritten Teilung Polens 1793 an Preußen gekommen war, wieder an Polen zurück. Ein entlang der polnischen Grenze bestehender schmaler Streifen aus drei Teilen, abgelöst von Westpreußen und von der Provinz Posen, blieb wegen seiner ausschließlich deutschen Bevölkerung dem Deutschen Reich erhalten. Er gehörte historisch nicht zu Brandenburg / Neumark, nicht zu Pommern und nicht zu Niederschlesien. So entstand die Grenzmark Posen-Westpreußen von Schlochau im Norden über Schneidemühl, Schwerin, Meseritz, Bomst bis Fraustadt im Süden. Schneidemühl wurde Sitz der Bezirksregierung der Grenzmark.
Die Grenzmark war ein landwirtschaftlich schwaches Gebiet ohne Industrie mit einer durch die neue Staatsgrenze zerstörten Infrastruktur ein Notstandsgebiet. Die Weimarer Regierung, die selbst wirtschaftliche Probleme hatte, konnte nicht viel helfen. Man mußte selbst nach Wegen wirtschaftlicher Verbesserung suchen. 1938 wurde die Grenzmark Posen-Westpreußen aufgelöst und den im Westen angrenzenden Reichsgebieten Pommern, Mark Brandenburg und Schlesien zugeordnet. Landrat v. Meibom erhält wegen seiner Verdienste im Kreis Meseritz am 15. August 1920 von der Stadt Tirschtiegel und am 23. Dezember 1932 von der Stadt Meseritz die Ehrenbürgerrechte. 1933 wird Landrat Hans v. Meibom zum Oberpräsidenten der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen ernannt.
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