|
 |

FOTOGRAFIEN - ZEUGEN DER GESCHICHTE
Erinnerungen an harte Winter in Meseritz
Ein Text von Joachim Schmidt - Fotos: Archiv Heimatgruß

Die über lange Zeit tiefgefrorene Obra mit vereisten Schöpfbänken, Bootsanlegern und Brücken weist
auf einen kalten Winter hin. Auch unsere Handpumpen für das Trinkwasser auf dem Hof oder am nahen
Haus versagten ihren Dienst, waren sie nicht gut mit Stroh verpackt. Das gab es immer wieder einmal.
Die Großeltern erzählten, sie können sich erinnern, daß es, als sie noch jung waren, in der Kaiserzeit
schon solche harten Winter gab und daß es vorkam, daß Menschen erfroren.
Wie schrecklich erging es unseren gegen den Winter schlecht ausgerüsteten Soldaten an der
Ostfront. Die von der Winterhilfe organisierten Strickaktionen in der Vorweihnachtszeit von Frauengruppen,
dem BDM und Schülerinnen, die Socken, Schals und Fäustlinge produzierten, war wohl nur
eine sehr bescheidene Hilfe. Das stabile Eis auf der Obra und ihren Seen und der schlittengängige
Schnee auf Straßen und Rodelbahnen war für uns Kinder eine Freude, die allerdings bei nicht immer
ausreichender Kleidung oft schon nach kurzer Zeit beim Auftauen eisiger Hände und Füsse in der
geheizten elterlichen Wohnstube unter Tränen ihr Ende fand.






 |

|