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Das 13. Heimatreffen der Meseritzer und
Birnbaumer in Perleberg in der Prignitz
am 11.5.2024
Text: A .Fischer v. Mollard
Fotos: A. Fischer v. Mollard , Red. Heimatgruß
Anreise
Der HKr Meseritz hatte am 2. Maiwochenende zum Großen Heimatkreistreffen
nach Perleberg eingeladen.
Für den Vorsitzenden unserer Gemeinschaft ist
dieser Event zweifellos der Höhepunkt des Jahres
und markiert zugleich auch das Ende seiner
im Laufe eines Jahres anfallenden vorbereitenden
Aufgaben und Arbeiten, die sich umso mehr
verdichten, je näher der Termin rückt.
Zugleich aber wächst auch die Vorfreude auf ein
Wiedersehen mit gleichgesinnten Freunden aus
Polen und Deutschland ebenso wie die innere
Anspannung, ob organisatorisch wohl alles so
reibungslos ablaufen wird, wie man es sich zuvor
in der Theorie vorstellt und erhofft.
In dieser erwartungsvollen Gemütsverfassung
brachen wir, meine Frau Ursula Luise, die Redakteurin
unseres HEIMATGRUSS, Thea Schmidt aus
Troisdorf, und ich am Donnerstag, 09. Mai, am
frühen Vormittag auf, um bei gutem Wetter die ca.
470 km von Wuppertal nach Perleberg hinter uns
zu bringen. Dabei ziehen sich die 130 km Landstraße
von Wolfsburg über Salzwedel und vorbei
an Wittenberge jedes Mal ziemlich in die Länge.
Immerhin erreichten wir ohne Stau nach gut 5
Stunden unser Quartier, das Hotel Stadt
Magdeburg, und nach dem Einchecken belohnten
wir uns zunächst mit einem kleinen Hellen an
der frischen Luft unter dem Sonnenschirm und
beobachteten dabei manche vorüberziehende
Vatertaggesellschaft, die am Christi
Himmelfahrtstag unterwegs war.
Während wir anschließend noch zu einer Imkerei
im Ort fuhren, um uns mit köstlichem, naturreinem
Honig einzudecken, trafen nach und
nach die übrigen Vorstands- und Beiratsmitglieder
sowie unsere Freunde aus Meseritz und Posen
ein.
Noch vor dem Abendessen zogen sich die im
Vorjahr vom Vorstand zu Kassenprüfern ernannten
Beiratsmitglieder Siegfried Bölke und meine
Frau Ursula Luise F.v.M. zusammen mit dem
Schatzmeister in ein ruhiges Eckchen zurück, um
in knapp zwei Stunden anhand der ihnen vorgelegten
Unterlagen die Vereinskasse und die
Kassenführung zu prüfen.
Nahezu pünktlich gegen 19 Uhr begann unser
traditionelles „Motivationsessen“, zudem alljährlich
der Heimatkreis Meseritz seine aktiven Mitarbeiter
einlädt, um sich für deren ehrenamtliches
Engagement zugunsten unserer Gemeinschaft zu
bedanken.
Während und noch mehr nach dem Essen gab
es viel zu erzählen, denn schließlich hatten wir
uns zum Teil seit einem Jahr nicht mehr gesehen.
Da alle Teilnehmer eine lange, anstrengende Anreise
hinter sich hatten, entschied man sich allgemein
relativ früh für einen „geordneten Abmarsch
in die Quartiere“.
Vorstands und Beiratssitzung, 10. Mai 2024
Der Freitag begann mit einem gemeinsamen
Frühstück ab 8:30 Uhr, dem um 10 Uhr
die Vorstands- und Beiratssitzung folgte. Nach Eintragung aller anwesenden Vorstands-
und Beiratsmitglieder in die Anwesenheitsliste
und Feststellung der rechtlichen Wirksamkeit
der versendeten Einladung wie auch der Beschlussfähigkeit
eröffnete der Vorsitzende die Sitzung, deren TOP 1 wie immer dem ehrenden
Gedenken aller in den vergangenen 12 Monaten
verstorbener Heimatfreunde galt.
Anschließend erläuterte Schatzmeister
Andreas Heinrich anhand des zuvor verteilten
Kassenberichts die Rechnungslegung für das Jahr
2023: Dabei erwähnte er insbesondere eine namhafte
Spende der Ehlebracht-Stiftung Hattingen/
Ruhr, die im vergangenen Jahr dem Heimatkreis
aus einer gefährlichen finanziellen Klemme geholfen
hatte.
Dass aufgrund der demografischen Entwicklung
die Spendeneinnahmen des HKr Meseritz
tendenziell insgesamt geringer werden, ist unabänderlich.
Nicht akzeptabel ist dagegen die Tatsache,
dass mehr als 20% der im Inland wohnenden
HKr-Mitglieder zwar regelmäßig den HEIMATGRUSS
beziehen, jedoch schon mindes- tens drei
Jahre der in unserer Satzung verankerten
Spendenpflicht („…Gegen eine entsprechende
Spende für die Heimatarbeit wird Mitgliedern und
Freunden des Vereins der HEIMATGRUSS geliefert…..“)
nicht nachgekommen sind.
Zwar hatte der Vorsitzende jenen hartnäckigen
Spendenverweigerern zwischenzeitlich schriftlich
die Möglichkeit für ein Freiabo angeboten, aber
der Erfolg war am Ende insgesamt überschaubar.
Abschließend gab der Schatzmeister seiner
Hoffnung Ausdruck, durch die eingeleiteten Maßnahmen,
u.a. die Reduzierung auf 3 Ausgaben
des HEIMATGRUSS pro Jahr, das „HKr-Schiff“
trotz mancher Widrigkeit weiter auf Kurs halten
zu können.
Es folgte der Bericht der Kassenprüfer und anschließend
die Entlastung des Vorstandes durch
die Mitglieder des Beirats.
Frau Schmidt berichtete über die HGr-Redaktionsarbeit
und über die kleiner werdende Anzahl
von Beitragseinsendungen aus der Leserschaft.
Die Zeiten einer Warteschlange von noch zur Veröffentlichung
vorgesehenen Artikeln sind längst
vorüber – die Redaktion lebt quasi von der Hand
in den Mund bzw. noch treffender von der Mailbox
in den HEIMATGRUSS; für den Vorstand
Grund genug, auch von dieser Stelle um weitere
Beiträge für unsere Zeitschrift, das alle Meseritzer
Heimatfreunde umschließende Band, zu bitten.
Die vom Vorsitzenden vorgetragene Statistik
über die Zugriffe auf der Interpräsenz des Heimatkreis weist durchaus zufriedenstellende
Besucherzahlen der HKr-Website aus.
Insbesondere konnten die Aufrufe der Präsentationen
von Museum und Burg Meseritz im Vorjahresvergleich
nochmals um rd. 25% zulegen
und liegen zusammen bei rd. 150 Besuchern pro
Monat.
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Konzentrierte Arbeitsatmosphäre während der Vorstands-/Beiratssitzung |
Unter TOP 6 ging es um die Dokumentationsprojekte
des HKr, die im Verantwortungsbereich
von Beiratsmitglied Dr. Wolfgang Kessler liegen.
Seine gesundheitliche Krise im Sommer 2022, die
damals zu schlimmsten Befürchtungen Anlass
gab und einen zweijähren Stillstand in allen von
ihm übernommenen Arbeiten nach sich zog,
scheint ganz allmählich überwunden zu sein, wie
auch seine Teilnahme an der Vorstandssitzung in
Perleberg zeigt.
· Die von ihm vor 2 Jahren begonnenen und
zwangsweise abrupt abgebrochenen Arbeiten am
Projekt „Ortsbuch“, das von Heimatfreund Franz
Marowski, Berlin gesponsert wird, werden nun
vorrangig wieder aufgenommen mit dem Ziel, das
Werk mit den Basisinformationen aller Städte, Gemeinden,
Ortschaften und Gehöften des ehemaligen
Kreises Meseritz spätestens Ende 2025 vorzulegen.
· Die bis auf eine abschließende Redigierung
fertiggestellte Fortschreibung/Aktualisierung des
HGr-Registers auf unserem Internetportal wird im
derzeitigen Zustand online gestellt und als vorläufige,
unredigierte Fassung gekennzeichnet.
· Mit der bibliographischen Dokumentation
des gesamten schriftlich niedergelegten Wissens
über den Altkreis Meseritz (Kreise Meseritz, Birnbaum
und Schwerin/Warthe) ist der HKr Meseritz seit etwa zehn Jahren befasst, um seinem in der
Satzung niedergelegten Vereinszweck nachzukommen,
nämlich „….die Erinnerung an den
Heimatkreis Meseritz ….. wachzuhalten und dafür
Sorge zu tragen, daß Kultur und Sitte dieses
Landesteiles nicht verschwinden, sondern im Gedächtnis
seiner ehemaligen Bewohner und des
Deutschen Volkes, soweit dies möglich ist, erhalten
bleiben.“
Noch ausstehende Recherchen in der Deutschen
Nationalbibliothek Leipzig und der Universitätsbibliothek
Posen konnten 2020 wegen der
CORONA-Pandemie nicht durchgeführt und später
aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr
nachgeholt werden, so dass es bisher nicht möglich
war, das nahezu fertige Werk endgültig zu vollenden.
Vorstand und Beirat beschlossen nunmehr, die
Publikation vorläufig zugunsten des „Ortsbuch“ zurückzustellen.
Danach soll die Dokumentation
ohne weitere Recherchen abgeschlossen und publiziert
werden.
Die unter „Verschiedenes“ angesprochenen
Punkte betrafen u.a. die HKr-Mitgliedschaften in
anderen Verbänden bzw. Vereinen, die aus
Kostengründen reduziert werden sollen bzw. müssen
- das leidige Thema der notorischen Spendenverweigerung
und ihren Folgen begegnet uns
immer wieder!
Um dem lausigen und zudem teuren Service
der „Hausbank“ des HKr Meseritz zu entgehen,
wurde schließlich beschlossen, zur Sparkasse
Paderborn zu wechseln und den Zahlungsverkehr
zukünftig ausschließlich dort abzuwickeln.
Der Vorsitzende schloss die Sitzung offiziell um
12:20 Uhr und bat die Sitzungsteilnehmer, sich
pünktlich um 14 Uhr am Hoteleingang einzufinden,
um den Bus zu einem von HFr Herybert
Schulz und Sohn Ekkehard organisierten touristischen
Leckerbissen zu besteigen.
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Der wuchtige Dom zu Havelberg und sein beeindruckender Innenraum |
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Vor 308 Jahren trafen sich in Havelberg Peter
der Große und der Soldatenkönig |
Der traditionelle Ausflug
durch die Prignitz
mit unseren Freunden aus Polen führte bei heiterem
Wetter von Perleberg zunächst in die alte Hansestadt
nach Havelberg mit dem beeindruckenden
Dom. Seit 2015 stehen dort auf dem Domplatz
zwei imposante Bronzestatuen, Zar Peter I.
und Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. (mit Dreispitz),
bekannt als „Soldatenkönig“ und Vater von
Friedrich II, dem Großen.
Die beiden Figuren erinnern an das diplomatische
Treffen der Herrscher im Jahre 1716 in der
Stadt. Damals, während des Großen Nordischen
Krieges (1700 – 1721) in dem es um die Vorherrschaft
im Ostseeraum ging, schlossen die beiden
Potentaten in Havelberg eine Allianz gegen
Schweden und besiegelten ihr Bündnis am Ende
mit „kleinen Geschenken“, die ja bekanntlich die
Freundschaft erhalten sollen.
Der Preußenkönig, dem ein unterentwickeltes
Kunstverständnis nachgesagt wird, schenkte seinem
Bündnispartner das berühmte Bernsteinzimmer,
das ursprünglich für einen Raum im
Charlottenburger Schloss vorgesehen war, wegen
geänderter Pläne dort aber nicht eingebaut worden
war. Zusätzlich – so weiß es das Internet –
legte er noch eine elegante Jacht obendrauf. Im
Gegenzug erhielt er von Peter dem Großen - die
Bronzestatue in Havelberg erscheint in der Tat riesig
- einen Trupp hochgewachsener russischer
Grenadiere zum Geschenk zur Verstärkung seines
Infanterieregiments No. 6, den nicht weniger
berühmten Langen Kerls.
Anschließend ging es weiter zur Einmündung
der Havel in die Elbe, wo über ein Wehr die
Wasserstandhöhe der Havel reguliert werden
kann.
Die technischen Erläuterungen von Herybert
Schulz, der in seinem Berufsleben wie viele andere
Wasserschutz-Bauwerke in der Prignitz und
darüber hinaus auch dieses an leitender Position
begleitet hatte, blieben leider ungehört, weil die
Lautsprecheranlage an Bord des Busses defekt
war.
Aber Herybert kennt auch die landschaftlich
besonders reizvollen Plätze in seiner zweiten
Heimat. Einen davon zeigt er uns an der Elbe, wo
sich die Ausflugsgesellschaft bei leckerem Kuchen und frischem Kaffee aus der Bus-
Bordküche zu einem sonnigen
Picknick niederließ und Natur pur
genoss.
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Kaffee- und Kuchenpause |
Die Rückfahrt nach Perleberg
führte durch die Storchenstadt
Rühstädt mit seinen zahlreichen
Storchennestern auf den Dächern,
die teilweise auch belegt
waren. Nach 4 Stunden endete
der schöne, anregende und
lehrreiche Ausflug unter einem
Sonnenschirm des Hotels Stadt
Magdeburg, wo wir bei einem
kühlen Frischgezapften unsere
nachmittags gesammelten Eindrücke
nochmals Revue passieren
lassen konnten.
Großes Heimatkreistreffen Hotel Stadt Magdeburg, 11. Mai 2024
Das Große Heimatkreistreffen begann pünktlich um 10 Uhr. Am gleichen Tag
wurde in Perleberg das Fest der Jugendweihe begangen,
das möglicherweise manche(n)
Heimatfreund(in) an der Teilnahme unseres Treffens
im Hotel Stadt Magdeburg gehindert hat.
Dennoch hatten sich insgesamt 45 Heimatfreunde
incl. unserer polnischen Freunde in die ausliegende
Teilnehmerliste eingetragen.
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Albrecht Fischer von Mollard bei der Begrüßung der Gäste |
In seiner Ansprache
hieß der Vorsitzende
alle Heimatfreunde
zum 13.
Heimatkreistreffen
in Perleberg herzlich
willkommen
und wandte sich
dann den anwesenden
Gästen zu und
sagte:
«Zunächst möchte
ich unsere Gäste
bzw. Freunde aus
Polen begrü.en,
die es sich nicht
haben nehmen lassen, wieder zu uns nach Perleberg
zu kommen und so ihre langjährige Freundschaft
und Verbundenheit mit uns unter Beweis
stellen:
· Frau Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-
Rosada aus Posen, allen Anwesenden bekannt
durch ihre Berichte im HEIMATGRUSS, die uns
stets umfassende Informationen über das aktuelle
Geschehen in unserer Heimatregion vermitteln.
Liebe Malgorzata, vielen Dank, dass Du wieder
die weite Anreise auf Dich genommen hast. Herzliche
Grü.e an Deinen Mann Pawel, der dieses
Mal nicht mitkommen konnte.
· Herrn Tomasz Czabanski aus Posen, Direktor
des Vereins POMOST und auch langjähriger
Freund unserer Gemeinschaft. Lieber Tomasz, Du
wirst uns anschließend noch über die
Exhumierungsarbeiten von POMOST berichten,
eine Tätigkeit, die Du aus Deinem christlichen Verständnis
heraus seit drei Jahrzehnten ausübst und
die unter dem Aspekt der Versöhnung unserer
Völker nicht hoch genug eingeschätzt werden
kann. Auch Dir ein herzliches Willkommen und
vielen Dank für Deine Freundschaft.
· Herrn Wojtek Derwich aus Meseritz, allen
Anwesenden bekannt, fast hätte ich gesagt „bekannt
wie ein bunter Hund“. Lieber Wojtek, Du bist
die Geheimwaffe des Heimatkreis Meseritz für alle
Anliegen von Heimatfreunden, die mehr über ihre
eigenen Wurzeln erfahren wollen und dazu Dokumente
aus polnischen Archiven haben möchten.
Du übernimmst im Meseritzer Ländchen für sie
die Rolle eines G.steführers, eines kundigen Begleiters
oder Übersetzers auf ihrer Reise in die
Vergangenheit – Du bist immer einsatzbereit,
immer hilfsbereit und immer in vorderster Linie,
wenn es um den deutsch-polnischen Dialog geht.
Dafür ein besonders herzlicher Dank und auch
für Dich gilt „Herzlich willkommen!“ – Und Du
hast einen Gast mitgebracht, der noch nie an unseren
Treffen teilgenommen hat und den ich herzlich
in unserer Mitte begrüße:
Herrn Bogdan Mikolajczyk aus Meseritz.Wir
freuen uns, dass Sie unseren Freund Wojtek begleiten
und dass wir Sie heute hier begrüßen und
kennenlernen dürfen.
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Bild links: Malgorzata Czabanska-Rosada und Tomasz Czabanski
Bild rechts: Wojtek Derwich und Bogdan Mikolajczyk |
Den Hintergrund Ihres Besuches bei uns möchte
ich zusammenfassend kurz erzählen: Im Heimatgruß Nr. 246
vom vergangenen Dezember 2023 steht die ganze Geschichte.
Es geht um Grabsteine, die noch heute
- von Gras und Gestrüpp überwuchert - auf dem
ehemaligen ev. Friedhof in Kurzig zu finden sind.
Ein Heimatfreund aus Kurzig hatte sie entdeckt
und die Idee, die vorhandenen Reste zu bergen
und an einer geeigneten Stelle sichtbar wieder
aufzustellen – möglicherweise auch dem
Lapidarium in Meseritz hinzuzufügen.
Dazu wären natürlich behördliche Genehmigungen
erforderlich, Transportkapazitäten,
Maurerarbeiten und anderes mehr.
Herr Mikolajczyk nun kennt nicht nur Kurzig
bzw. Kursko, wie der Ort heute heißt, sondern
auch den dortigen Bürgermeister gut. Ein herzliches
Dankeschön also an Sie, dass Sie die Reise
nach Perleberg und die damit verbundenen Kosten
auf sich genommen haben, um hier in dieser
Sache spontan Ihre Hilfe anzubieten. Ich finde das
ganz großartig und Ihr Engagement verdient sicher
den Applaus aller anwesenden Heimatfreunde.
Aber wer hat es eingefädelt?? Freund Wojtek
natürlich! Er hat von sich aus den Bericht in der
Weihnachtsausgabe des HGr für Herrn
Mikolajczyk übersetzt, der daraufhin spontan seine
Unterstützung bei der Erhaltung der Grabsteine
zusagte und jetzt mit Wojtek nach Perleberg
gekommen ist. Wojtek, Du bist einfach ein großartiger
Macher! Herzlichen Dank für Deine aktive
Freundschaft.
Bedauerlicherweise ist jener Heimatfreund, der
sich für die Rettung der Grabplatten einsetzen will,
heute nicht hier. Ich hatte ihn über die Anreise
von Herrn Mikolajczyk früh genug informiert. Falls
unter den Anwesenden jemand aus Kurzig stammt
oder dort seine Wurzeln hat, möge mich bitte wegen
des skizzierten Projektes später einmal ansprechen.
· Ebenfalls zum ersten Mal in Perleberg ist
Herr Struckmeier aus Büren, Kreis Paderborn.
Herr Struckmeier ist stellvertretender Leiter des
Kulturamtes des Kreises Paderborn, unseres
Patenkreises seit 1985, und war in dieser Funktion
stets unser Ansprechpartner gewesen, wenn
wir unsere Heimatkreistreffen in Paderborn hatten.
Bisher war es so: Gerade Jahreszahl:
Paderborn – ungerade Jahreszahl: Perleberg.
Weil zu den Treffen am Ende incl. Vorstand,
Beirat und Polnischen Freunden weniger als 20
Heimatfreunde nach Paderborn gekommen waren,
hatte der Vorstand beschlossen, in Zukunft
die Treffen nur noch in Perleberg abzuhalten, dann
aber jedes Jahr.
Diesen Beschluss mussten wir dem Landrat –
quasi unserem „Patenonkel“ – in einem persönlichen
Gespräch erläutern, um nicht den Eindruck
entstehen zu lassen, wir wollten an unseren in
Jahrzehnten gewachsenen Verbindungen zu unserem
Patenkreis irgendetwas ändern. Und bei
diesen für uns, für Joachim Gladisch und mich
etwas heiklen, delikaten Gesprächen hat uns Herr
Struckmeier dankenswerterweise hervorragend
unterstützt, so dass wir am Ende sagen können:
Vielen Dank Herr Struckmeier für Ihre Hilfe! Wir
sind mit dem Ausgang des Gespräches bei Landrat
Rüther in Paderborn hochzufrieden und dankbar,
weil wir das ganz starke Gefühl haben, die
Verbindungen zwischen dem Heimatkreis
Meseritz und dem Patenkreis Paderborn sind noch enger geworden. Und dass Sie unsere Einladung
zum Heimatkreistreffen nach Perleberg angenommen
haben, lieber Herr Struckmeier, verstärkt
noch unseren Eindruck. Herzlich willkommen!
Schön, dass Sie gekommen sind!»
Nach der Begrüßung aller Gäste ging der Vorsitzende
auf die Kassenlage des Heimatkreis
Meseritz ein und sagte:
«Liebe Heimatfreunde, Vorstand und Beirat sind
bemüht, über den HEIMATGRUSS alle Mitglieder
unserer Gemeinschaft möglichst aktuell und transparent
zu informieren. So haben wir Sie im
vergangenen Jahr auch nicht im Zweifel über die
finanzielle Situation des Vereins gelassen, die am
Ende dazu geführt hat, dass wir auf Dauer nur
noch 3 Ausgaben unserer Zeitung pro Jahr verteilen
werden, und zwar in den Monaten April,
August und Dezember.
Immerhin hat sich aufgrund einer beeindruckenden
Spende der Ehlebracht-Stiftung in Hattingen
an der Ruhr unsere finanzielle Lage soweit
konsolidiert, dass ich Ihnen heute fest zusagen
kann, dass Sie sowohl das August-Heft als
auch die Weihnachtsausgabe im Dezember in Ihrem
Briefkasten finden werden.
Die „notorischen Spendenverweigerer“, die
zumindest in den vergangenen 3 ó Jahren nicht
bereit, möglicherweise auch nicht im Stande waren,
sich an den Kosten unserer Gemeinschaft
zu beteiligen und uns dadurch im vergangenen
Jahr beinahe in die Knie gezwungen hätten, sind
identifiziert.
Ich hatte sie in einem dem Augustheft 2023 beigelegten
Schreiben dringend um eine Spende gebeten oder
alternativ sich beim Vorstand um ein Frei-
Abo zu bewerben. Der Erfolg der Aktion war
zugegebenermaßen überschaubar, sodass ich
jetzt im April 2024 noch einmal nachgelegt und verdeutlicht
habe, dass bis zum 30. Juni eine Reaktion
des säumigen Spenders erfolgt sein muss, entweder
in Form einer Spende oder aber als eine
an den Vorstand zu richtende Bitte um ein Frei-
Abo – anderenfalls werden wir die Zustellung des
HEIMATGRUSS an denjenigen einstellen.
Der Heimatkreis Meseritz war, ist und bleibt
auch in Zukunft mit seinen wirtschaftlich schwachen
Mitgliedern solidarisch, liebe Heimatfreunde,
das sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich
betont. Aber diese Solidarität muss auf beiden Seiten
vorhanden sein. Es ist einfach unsolidarisch,
ohne von der Spendenpflicht befreit zu sein, sich
über Jahre hinweg an den Kosten des Heimatkreis
Meseritz, die zu etwa 2/3 aus der Herstellung
und dem Versand des HEIMATGRUSS resultieren,
vorbei zu mogeln und nur „die Anderen“
bezahlen zu lassen, von der offenbar fehlenden
Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements
von Vorstand und Beirat einmal ganz abgesehen.
Abschließend möchte ich nochmals alle Anwesenden
herzlich willkommen heißen und mich sowohl
für ihre Teilnahme an unserem Heimatkreistreffen
wie für ihre Aufmerksamkeit bedanken.»
Anschließend übergab Albrecht Fischer von Mollard
das Wort an Tomasz Czabanski und bat ihn, über
die schwere und zugleich segensreiche Arbeit des
Vereins POMOST („Die Brücke“) in den vergangenen
12 Monaten zu berichten.
Bericht von Tomasz Czabanski, Vorsitzender von POMOST,
während des Heimatreffens 2024
Mit dem traditionellen Totengedenken, bei dem
der Vorsitzende an alle in den vergangenen 12
Monaten verstorbenen Heimatfreundinnen und –
freunde erinnerte und dabei namentlich Aribert
Heinrich aus Darmstadt, früher Nipter und Irmgard
Porep aus Perleberg, früher Zielomischel erwähnte,
endete die Feierstunde unseres Treffens und
es folgten Stunden der Gespräche, des gegenseitigen
Gedankenaustausches
und des Erinnerns.
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Die Heimattreffen sind ein wichtiger Ort für Gedankenaustausch und Erinnerungen |
Gegen 12 Uhr wurden die Tellergerichte, für
die man sich schon bei Betreten des Saales entschieden
hatte, Nudeln mit Gulasch und Rotkohl
alternativ Spargel mit Kartoffeln, Schnitzel und
Sauce Hollandaise, aufgetragen.
Wer nicht satt geworden war, konnte am frühen
Nachmittag noch einmal mit Kaffee und Kuchen
nachlegen, bevor man nach einem anstrengenden,
aber erfüllten Tag wieder die Heimreise
antrat. Ich persönlich hatte den Eindruck, dass es
niemand bereut hat, nach Perleberg zu kommen
und andere Heimatfreunde zu treffen. Und so soll
es auch bei unserem nächsten Heimatkreistreffen
am Samstag, dem 17. Mai 2025 im Hotel
Stadt Magdeburg sein!
Der Vollständigkeit halber sei am Ende meines
Berichtes noch erwähnt, dass Heimatfreund
Reinhard Kosan aus Templin als ehemaliger Kurziger
nach Perleberg gekommen war. Er nahm die
Gelegenheit wahr und sprach mit unseren Freunden
Bogdan und Wojtek aus Meseritz ausführlich
über die ins Auge gefassten Pläne zur Errichtung
einer kleinen Gedenkstätte auf dem früheren ev.
Friedhof in Kurzig. Er hat später auch die an diesem
Samstag terminlich verhinderten Kurziger Initiatoren
aus erster Hand informiert.
Wir werden alle Heimatfreunde über die weitere
Entwicklung dieses großartigen Planes auf dem
Laufenden halten.
Das nächste große Treffen der Heimatkreise Meseritz und Birnbaum findet statt am Sonnabend, 17. Mai 2025 in Perleberg im Hotel Stadt Magdeburg
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