Aus der polnischen Presse
Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-Rosada - Korrespondenz und Übersetzung
Bilder: Gazeta Lubuska


Meseritz /Miedzyrzecz


Meseritz - Neuer Spielplatz für Kinder geschlossenNeuer Spielplatz für Kinder geschlossen
Im Frühjahr wurde in der Nähe der Wohnblocks ein neuer Spielplatz gebaut, auf dem die Kinder aber bis heute nicht spielen dürfen. Warum? Die Freigabe des polnischen TÜV fehlt! Bunte Schaukeln und Karussells locken die Kinder an, leider bleibt es aber beim Locken. Obwohl die entsprechenden Bauarbeiten schon vor Monaten beendet wurden, ist der Zugang zum Spielplatz versperrt. Wozu also hat man ihn errichtet, wenn man den Kindern den Spaß nun vorenthält? Die Errichtung erfolgte im Rahmen des Programms „Lustige Schule“. Einen ähnlichen Spielplatz baute man in Kalau, dort spielen die Kleinen auf der Rutschbahn und schaukeln unter der Aufsicht ihrer Betreuer. In Meseritz war schlicht vergessen worden, den Spielplatz zur sicherheitsmäßigen Freigabe beim polnischen TÜV anzumelden.

Meseritz - 2 Dukaten für 1,50 EuroMeseritz hat zwei Dukaten!
Im Museum Meseritz kann man für 1,50 Euro zwei Dukaten erwerben, die an die Vergangenheit der Stadt erinnern. Die eine Münze zeigt auf der einen Seite das Sargportrait von Ewa Bronikowska aus Kurzig, die 1671 im Alter von zehn Jahren starb. Das Bild wurde auf vielen bedeutenden Ausstellungen in der ganzen Welt gezeigt. Die Rückseite dieser Münze zeigt das Museum Meseritz, wo das Bild von Ewa Bronikowska Teil der europaweit berühmten Dauerausstellung ist. Die zweite Münze ist den „Sieben Brüdern aus Meseritz“, den ersten polnischen Märtyrern, die 1003 in der Kartause in Georgsdorf getötet wurden, gewidmet. Hier stellt die Rückseite die Meseritzer Burg dar, deren Anfänge auf das 9. Jh. zurückgehen. Beide Münzen wurden aus der Legierung Golden Nordic geprägt, ihr Durchmesser beträgt 32,5 mm.

Wird die Burg in Schutt und Asche sinken?
Das Denkmalschutzamt ebenso wie die Mitarbeiter des Museums schlagen Alarm. Die mittelalterliche Burg ist auf dem Weg zu einer Ruine. Die Starostei hat kein Geld für Renovierungen. Auch die Stadt kann nicht helfen, sie hat wichtigere Aufgaben.
Seit vielen Jahren ist der Verfall der Burg Diskussionsgegenstand. Es gab Pläne zu ihrer Restaurierung, kleine Reparaturen wurden auch durchgeführt, was allerdings keine nachhaltige Verbesserung der Situation mit sich gebracht hat. Mitte Juli sind Steine aus der Westmauer gefallen und es hat sich eine große Lücke aufgetan. An vielen Stellen wölbt sich die Mauer.
„Wenn die Mauer sich noch mit Regenwasser vollsaugt, wird Frost sie sprengen. Die im Schnellverfahren erfolgten Reparaturen helfen kaum, ein paar Meter Mauer müßten ganz neu errichtet werden“, sagt Andrzej Kirmiel. Inzwischen fertigte der Bauinspektor ein Gutachten an, in dem festgestellt wird, daß sowohl ganze Mauerstücke wie aber auch das Dach über den Basteien sofort renoviert. bzw. ganz erneuert werden müssen.

Werden die Ritterbrüder zum Symbol von Meseritz?
Die Museumsmitarbeiter meinen, daß die Stadt Nutzen aus der Johanniter-Tradition ihrer Nachbarn ziehen sollte. Der Orden der Ritterbrüder kann zum Pfeiler der Meseritzer Touristik werden.
Jahrhundertelang grenzte das Meseritzer Land im Westen an die Kommenden der Templer, aus denen der Johanniterorden hervorging.
Ein Relikt jener Zeiten ist das Dorf Tempel/ Templewo, dessen Landgut früher dem Orden gehörte. „Auf der Grundlage dieser Tradition können wir ein touristisches Produkt bilden, das zur Visitenkarte unseres Kreises wird“, betont Andrzej Kirmiel. Über die Traditionen der Johanniter im Lebuser Land diskutierten Teilnehmer einer wissenschaftlichen Konferenz, die vom Museumsdirektor organisiert worden war. Auf diesem Territorium erschienen die Ordensritter zu Anfang des 14. Jhs.. Sie übernahmen die Güter des aufgelösten Templerordens.
Anfänglich war Lagow ihr Sitz, im 15. Jh. verlegten sie die Verwaltung nach Sonnenburg bei Küstrin. Zum Ausklang des Mittelalters wurde die brandenburgische Ballei des Ordens zu einer Großmacht in der gesamten Region.
Neben Sonnenburg und Lagow gehörten ihr unter anderem Zielenzig und Quartschen bei Küstrin. „Die Johanniter übernahmen die Dörfer Tempel, Burschen, Seeren und Großdorf, die der Meseritzer Starostei tributpflichtig waren, weshalb sie – obwohl formell der Lagower Ballei angehörend – von den Deutschen als polnische Dörfer bezeichnet wurden.“
Der Orden wurde zu Anfang des 19. Jhs. aufgelöst. 1852 wurden die Johanniter reaktiviert, diesmal aber als Laienverband. Ihm gehörten viele Vertreter der deutschen Aristokratie an, u.a. Alexander v. Kalckreuth aus Kurzig, der von seinem Vater die Verwaltung des Waisenhauses Rokitten übernahm und als Rechtsritter des Ordens das Johanniter-Krankenhaus in Schwerin betreute.
Ein Zeugnis des Wirkens des Ordens ist das Johanniterkreuz (identisch mit dem Malteserkreuz) im Fenster des Hauptgebäudes des Krankenhauses.

Meseritz - SargportraitsDie Meseritzer Sargportraits sind ein echter Schatz
Sie hängen in der Berliner Ausstellung „Tür an Tür. Polen – Deutschland, 1000 Jahre Kunst und Geschichte“ neben so prominenten Exponaten wie der „Dame mit dem Hermelin“ von Leonardo da Vinci und anderen Meisterwerken aus polnischen und deutschen Museen. Luzie Karoline v. Troschke starb 1719 im Alter von 39 Jahren. Wir kennen sie von dem Bild, das im sogenannten Starostensaal des Meseritzer Museums hängt. Ein unbekannter Künstler stellte sie als reife, etwas rundliche Frau dar.
Es ist eines der interessantesten Sargportraits aus unserer Sammlung; und eines der jüngsten und letzten, weil damit die sarmatische Bestattungstradition gerade zu Ende ging“, erzählt Lukasz Bednaruk vom Museum.
Das Bildnis der Edeldame wird neben der „Dame mit dem Hermelin“ (Isabella Czartoryska, geb. v. Flemming) von Leonardo da Vinci aus der Sammlung des Czartoryski-Museums Krakau ausgestellt. Zusammen mit fünf weiteren Sargportraits und einer Sammlung von Wappentafeln von Hans Georg v. Prittwitz wird es Teil der genannten Ausstellung sein, die vom 23.9.2011 - 9.1.2012 im Berliner Gropius-Bau gezeigt wird, der neben den früheren Zentralen des nationalsozialistischen Terrors liegt und in dem schon Ausstellungen über diese Zeit stattfanden. Der Bau gilt als schönster Ort für große Ausstellungen in Berlin. Zur Eröffnung haben sich bedeutende Politiker aus beiden Ländern angesagt.
Warum werden Bilder aus dem Meseritzer Bestand in einer so wichtigen Ausstellung gezeigt? Sargportraits bildeten vor Jahrhunderten eine Brücke zwischen der polnischen und der deutschen Kultur im westlichen Grenzland der polnischen Adelsrepublik. Solche Portraits waren Teil der sarmatischen Bestattungstradition, die im 17. Jh. auch von dem im Meseritzer Land lebenden deutschen Adel übernommen worden war. Dieser deutsche Adel sah sich als treuer Untertan der polnischen Krone und vermischte sich zunächst mit demjenigen Teil des polnischen Adels, der zum Luthertum übergetreten war. Mit der Gegenreformation setzte zum Teil eine umgekehrte Entwicklung ein. So verband ein männlicher Angehöriger der Familie v. Unruh, die 1597 die „Herrschaft Birnbaum“ erworben hatte, sich mit einer polnischen, katholischen Adligen, womit der polnische Zweig der Familie, der sich bis heute „Unrug“ nennt, begründet war.
Ein herausragender Vertreter dieses Zweigs war der Konteradmiral Jozef Unrug, zwischen 1925 und 1939 zweithöchster polnischer Marineoffizier. Im 17. Jh. dauerten die adligen Beerdigungszeremonien manchmal mehrere Wochen. Im Zeitraum zwischen Tod und Beerdigung eines Familienangehörigen wurde dessen vorher in Form eines Sarggiebels angefertigtes Sargportrait vor die Kopfseite des Sargs gestellt. Anschließend wurde das Bild in der zuständigen Kirche aufgehängt.
Von diesen Bildern besitzt das Museum Meseritz 40, dazu etwa 180 Wappen- und Inskriptionstafeln und hat damit die größte entsprechende Sammlung in Polen. Gründer und erster Kustos der Sammlung war Alf Kowalski.
Als das kunsthistorisch bedeutendste Bild gilt das der Ewa Bronikowska aus Kurzig, die 1672 im Alter von 10 Jahren starb; die Veranstalter der Berliner Ausstellung wählten es gleichwohl nicht aus.


Bobelwitz / Bobowicko


Wer hilft bei der Rettung des Kriegerdenkmals?
Eine Posener Freundesgruppe hat bei Bobelwitz Trümmer des dortigen Kriegerdenkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs entdeckt. Sie sollten ins Museum Meseritz verbracht werden, für die Überführung fehlen allerdings die Mittel.
Pawel Piatkiewicz und Maksymilian Frackowiak von der Posener Forschungsgruppe PERKUN entdeckten die Teile, als sie zusammen mit dem Verein POMOST ehemalige Soldatengräber suchten. Der Fund war reiner Zufall.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden solche Kriegerdenkmäler, wie sie in fast jedem Ort im Meseritzer Land standen, vernichtet, weil sie nach Meinung der kommunistischen Behörden germanisches Erbe darstellten. Die Größe ebenso wie das Material, aus dem sie hergestellt waren, waren von Ort zu Ort unterschiedlich, abhängig von Einwohnerzahl und Finanzkraft. Der Fundort bei Bobelwitz liegt in einem kleinen Hohlweg im Wald, wo sich früher möglicherweise eine Kiesgrube befand. Auf einer der zwei Granittafeln kann man noch die Namen der Gefallenen lesen: Bose, Koster, Hettwik, Roschak, Hellwing.
Es gibt auch ein paar polnische Namen, weil damals einige Polen in Bobelwitz lebten, sie dienten in der deutschen Armee, eine polnische gab es ja nicht. Sie hatten also keine Wahl.
Die Denkmäler hatten durchweg die Form von Obelisken. In Meseritz stand ein anderes Denkmal vor der Volksschule. Auf einem Fundament aus Beton standen sechs Säulen, von denen fünf die einzelnen Kriegsjahre versinnbildlichten und die sechste dem Niederschlagen des Großpolnischen Aufstands gewidmet war.
Die Grenzschutzkämpfe 1919 wurden von Meseritz aus befehligt. Auch dieses Denkmal wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vernichtet, seine Fundamente sind jedoch erhalten geblieben.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Bromberger Denkmal für den deutschen Kaiser Wilhelm II. entsprechend dem Versailler Vertrag nach Meseritz gebracht und an der Bahnhofstraße aufgestellt. Der Bobelwitzer Fund wurde dem Direktor des Museums Meseritz gemeldet. Dieser weiß jedoch ebensowenig wie bei den Grabsteinen vom ehemaligen evangelischen Friedhof, woher er die Mittel für ein Sicherstellen der Teile nehmen soll.
Von Maksymilian Frackowiak wurden auch in Weißensee, wo er sein Ferienhaus besitzt, Teile des dortigen Kriegerdenkmals entdeckt. „Das Denkmal stand neben der heutigen Bushaltestelle. Es war von achtzehn Steinen umringt, einem für jeden gefallenen Dorfbewohner“, erzählt er.


Betsche / Pszczew


Betsche - Ilona Kosmider Betsche unterstützt Ilona
Ilona Kosmider aus Betsche wurde innerhalb von sechs Jahren 22 mal operiert. Sie hat ihr linkes Bein verloren. Ihr Unglück hat die Einwohner von Betsche zusammengeschweißt, sie sammeln Geld für eine neue Prothese; noch fehlen ca. 5.000. Euro Ilona Kosmider stammt aus Scharzig. Die zarte Brünette sieht wie ein junges Mädchen aus, obwohl sie schon 25 Jahre alt ist. Fünf Jahre ihres Lebens hat sie in Kliniken verbracht.
Angefangen hat alles mit einem Hühnerauge auf dem rechten Fuß; die Ärzte diagnostizierten Kreislaufprobleme. Die Schmerzen nahmen zu, schließlich verlor sie das Gefühl im Fuß. Am Ende stand eine Nekrose (Verschlußkrankheit).
Trotz der Bemühungen der Chirurgen aus Meseritz und später aus Posen hat sie das Bein verloren, das bis zum Knie amputiert werden mußte. Die Krankheit entwickelt sich nicht weiter, was in dem ganzen Unglück ein Trost ist. Zwar bekam die junge Frau eine Prothese von der Versicherung, aber eine ganz einfache, mit der sie nicht treppensteigen kann; sie ist außerdem schwer und unbequem. Viele Gehbehinderte verfügen über bessere Modelle, die jedoch privat gekauft werden müssen, was ein paar tausend Euro kosten kann.
Ilona kann nicht mit einem Zuschuß rechnen, weil sie nach dem polnischen Versicherungsrecht erst wieder 2014 Anspruch auf eine neue Prothese hat. Der gehbehinderten Frau wollen die Betscher helfen. In Ilonas ehemaliger Schule wurde ein Konzert veranstaltet, Jäger organisierten einen Jägerball, in der Kirche werden handgemalte Postkarten verkauft. Die ersehnte Prothese kostet 6.250 Euro, die Ilona, die von 125 Euro Sozialrente lebt, nie wird aufbringen können.

Spenden bitte an folgendes Konto: Fundacja Dzieciom Niepelnosprawnym
Podaruj Usmiech w Gdyni ING BANK SLASKI,
Kontonr. 49 1050 1000 0023 0058 3966,
mit dem Hinweis:
PROTEZA PRAWEGO PODUDZIA DLA ILONY
KOSMIDER.


Wronke, Kr. Samter


Feindliche Übernahme durch „Heuschrecken“ in Großpolen - „Preußen-Kurier“ 2/2011
Fabrik in Wronke gerät in koreanische Hände
Katastrophe zum Jahresbeginn für die Familien von fast 2 500 Fabrikarbeitern in Großpolen: die traditionsreiche Wronker Maschinenfabrik, ein Zweigwerk des Hausgeräteherstellers AMICA (deutscher Markenname PREMIERE), der durch die Bankenkrise kurzfristig Geld brauchte, wurde vor einigen Wochen vom koreanischen SAMSUNG-Konzern übernommen – zusammen mit der dortigen, ebenfalls zu AMICA gehörenden Kühlschrankfabrik. Das blieb nicht ohne Folgen: das einheimische polnische Management wurde samt der kompletten Belegschaft kurzerhand entlassen, die Produktion wird derzeit durch koreanische Hilfsarbeiter aufrecht erhalten, die für drei Monate mit Touristenvisa in die Europäische Union einreisen und in den umliegenden Hotels und Pensionen übernachten. Sie werden täglich um 5 Uhr morgens mit Bussen dort abgeholt und arbeiten dann bis 21 Uhr in der Fabrik, in der sie auch (koreanisch) verpflegt werden. Keiner der Beschäftigten spricht auch nur ein Wort Polnisch, geschweige denn Deutsch oder Englisch. In den Quartieren dürfen die Arbeiter nicht den Haupteingang benutzen, sondern müssen über die Dienstbotentreppe schleichen, wobei sie sich absolut ruhig zu verhalten haben. Sie sind mit bis zu fünf Personen in einem Zimmer untergebracht.
Vorausgegangen war der Übernahme ein Einbruch der Inlandsnachfrage bei Waschmaschinen und Kühlschränken. Das hatte bei der AMICA-Geschäftsleitung zu Überlegungen geführt, sich von den Wronker Produktionsstätten zu trennen. SAMSUNG zahlte für beide Fabriken zusammen 204,5 Mio Zloty (ca. 49 Mio Euro) und versprach, Produktion und Beschäftigung vor Ort zu verdoppeln. Das Geschäft wurde abgeschlossen – und dann kam das böse Erwachen!
Die Massenentlassung rief im gesamten Landkreis Samter einen Aufschrei der Empörung hervor. Ein Sprecher des SAMSUNG-Konzerns beantwortete eine Anfrage des Starosten, die polnischen Beschäftigten habe man entlassen müssen, weil die Polen „schmutzig und faul“ seien.
Ein Lokalpolitiker hierzu: „Wir sind schockiert! Bei uns gibt es Familien, die seit Jahrhunderten hier leben – keine Spur von Schmutz, wir haben seit Generationen die preußische Ordnung im Blut! Und was heißt hier faul? Ist man faul, nur weil man nicht bereit ist, sechzehn Stunden am Tag in der Fabrik zu arbeiten? Das darf doch alles gar nicht wahr sein!“
In der Tat ist SAMSUNG dafür bekannt, diese Taktik immer wieder anzuwenden: es werden Aktien eines Unternehmens gekauft, das sich in akuter Geldnot befindet, dann dessen Stammbelegschaft gefeuert, der Betrieb zwei oder drei Jahre lang mit koreanischen Hilfsarbeitern am Laufen gehalten und diese dann, wenn Reparaturen und Erneuerungen anstehen, abgezogen und die ganze Fabrik stillgelegt.
Dieses Schicksal wird wohl leider auch die AMICA erleiden, die nach dem Ende des Kommunismus ein vorbildlich geführtes Unternehmen geworden war und in der Republik Polen einen hohen Marktanteil hat (auch als Sponsor eines mehrfachen polnischen Fußballpokalsiegers in Erscheinung trat, d. Red.). Die Leidtragenden sind die entlassenen Arbeitnehmer sowie die Steuerzahler, die die Kosten für die Arbeitslosen zu tragen haben.
Der eigentliche Skandal aber ist, daß weder die Posener Wojwodschaft, noch die Warschauer Zentralregierung bislang irgendetwas unternommen haben, um den Koreanern das Handwerk zu legen. Da die koreanischen „Übernachtungsgäste“ sich nicht, wie vorgeschrieben, polizeilich anmelden (den Hoteliers werden grundsätzlich, auch auf Verlangen, keine Namenslisten vorgelegt!), hätten die Polizeibehörden hier zumindest eine Handhabe – Touristen dürfen im Gastland keiner ständigen Arbeit nachgehen. Sie seien aber angewiesen, sich nicht einzumischen, so ein ranghoher Polizeibeamter im Kreis Samter.
Es wird gemunkelt, daß Bedenken der Wettbewerbsbehörde durch politischen Druck ausgeräumt wurden. Polnische Gewerkschaftsvertreter vermuten zudem, daß von der Wojwodschaft an aufwärts bis in die Spitze der Zentralregierung die höheren Verwaltungsbediensteten und die Minister von SAMSUNG gekauft seien.
In der Tat läßt der geschilderte Ablauf kaum einen anderen Schluß zu.


Kurzig / Kursko


Schloßhotel KurzigSchloßhotel Kurzig - L. v. Kalckreuth
Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten in unserer Heimat oberhalb des dort schon sehr verbreiteten Agrotourismus ist in erfreulicher Weise erweitert worden. Der aus Nordholland stammende Unternehmer (Tiefbohrungen, Wasseraufbereitung, Kunststoffbehälter) Ytsen van der Velde, der das Schloß Kurzig 1999 erworben hat, hat dieses in ebenso liebe- wie mühevoller Arbeit inzwischen in ein Hotel für gehobene Ansprüche verwandelt.
Den fast im Zustand einer totalen Ruine angekommenen, in den 1870er Jahren errichteten Bau hat er gründlich saniert, mit einer durch eine moderne Heizungsanlage gespeisten Fußbodenheizung ausgestattet und besondere Sorgfalt auf das Wiederherstellen der wertvollen Deckenfriese gelegt, die sich originalgetreu in herrlicher Farbenpracht präsentieren. Den für diese umfassende Rehabilitation des Bauwerks erforderlichen finanziellen Aufwand kann man nur erahnen.
Heute sind nur noch letzte Maßnahmen erforderlich, so z.B. das Einrichten einer Sauna und eines Solariums im Keller sowie das Neuverputzen von Front- und Rückseite. Im Park grast eine Herde schottischer Hochlandrinder, zum Badestrand am Kurziger See – an dem man fast allein ist – sind es nur 5 Gehminuten.
Der früher vom Schloß mögliche Blick auf den See ist heute durch einen in 80 Jahren ungehemmt gewachsenen Baumbestand versperrt und die in Meseritz für Umweltschutz zuständige Behörde läßt ein Wiedererstellen des Parks, wie er bis zum Tod der letzten Schloßherrin Ottonie v. Kalckreuth 1932 ausgesehen hatte, nicht zu. Vielleicht kommt ja ein neuer „Kyrill“ zu Hilfe?
Das Platzangebot umfaßt 5 Apartments mit Wohn- und Schlafzimmer, ein weiteres zusätzlich mit Küche, außerdem 5 Doppelzimmer. Bis zur endgültigen Fertigstellung des Objekts betragen die Preise für Übernachtung und Frühstück zwischen 25 und 50 Euro pro Person.
Zur Zeit erfolgt die Zimmerreservierung noch direkt per email (palac-kursko@planet.nl), nach endgültiger Fertigstellung aller Arbeiten soll das Hotel vom Waldhotel Kainscht mitbewirtschaftet werden.




Presse-Archiv:

Mitteilungen aus der poln. Presse III/2011
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2011
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2011
Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2010
Mitteilungen aus der poln. Presse III/2010
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2010
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2010
Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2009
Mitteilungen aus der poln. Presse III/2009
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2009