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Aus der polnischen Presse Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-Rosada - Korrespondenz und Übersetzung Bilder: Gazeta Lubuska Meseritz /Miedzyrzecz Auf dem Meer sucht er die Stille Tadeusz Zieba plant für den Winter einen Segeltörn nach Griechenland. „Um diese Jahreszeit sind da weniger Touristen; und die Wetterverhältnisse sind auch günstiger“, erzählt er. Seit 14 Jahren ist der Meseritzer ein Leistungssegler. Er segelt auf der Ostsee, dem Mittelmeer, dem Ionischen Meer und dem Atlantik. Er sagt, daß er die Stille sucht, die er auf dem Festland nicht findet. Von ungewöhnlichen Abenteuern und dem Entdecken neuer Orte träumte er schon in früher Jugend, als er viele Stunden mit der Lektüre von Abenteuerromanen zubrachte. „Die Abenteuerliteratur hat meine Vorstellungskraft geformt, den Drang nach Erlebnissen erweckt“, sagt der Segler. Ungeachtet seiner Erfahrung meint der Meseritzer, daß das Meer für ihn als ziemlich jungen Segler noch viele Geheimnisse birgt. Den Segelschein erwarb er gemeinsam mit seinem Sohn Przemyslaw. „Ich war damals 35 und er ein kleiner Junge, so half ich ihm und anderen Kindern, die Faszination dieser Sportart für sich zu entdecken. Dabei wurde ich selbst ein großer Fan des Segelns. Die Welt der Boote, des Windes und der See ergriff völlig Besitz von mir“ sagt er. Im Meseritzer Segelklub übt er die Funktion des Sekretärs aus. Er leistet Segelausbildung, unter anderem für Kinder. Den Klub gibt es seit 1987, er nennt sich FRAM, was auf Norwegisch VORWÄRTS bedeutet. „Das Segeln steht Allen offen, ist jedoch nicht Jedermanns Sache. Nur ein Teil der anfänglich Interessierten bleibt bei der Stange. Für diesen Sport braucht man viel Geduld, Mut und Ausdauer. Wichtig sind nicht nur körperliche Voraussetzungen sondern auch konkrete Kenntnisse. Man muß lernen, den Wind „zu lesen“. Hier gibt die Natur die Karten aus, man muß sich ihr anpassen. Im Juli führte er einen Kurs für Kinder durch. „Die kleinen Kinder sind sehr mutig, sie zeigten Freude am Lernen und ich freue mich, daß es mir gelungen ist, meine Begeisterung für das Segeln auf sie zu übertragen. Viele von ihnen wollen das „Abenteuer“ nächsten Sommer fortsetzen“, erzählt er. Zieba ist begeistert von der Freiheit und Stille, die er nirgendwo sonst als auf dem Meer antrifft. „Für uns Segler ist der Weg das Ziel!“ Tirschtiegel / Trzciel Jüdische Friedhöfe eine Mahnung an das Gewissen Jüdische Friedhöfe legen Zeugnis ab von der multikulturellen Vergangenheit des Meseritzer Landes. Ihren mehr oder weniger gut erhaltenen Relikten begegnet man heute noch in einigen Orten des Kreises, unter anderem am Judensee bei Tirschtiegel. Dorthin fahre ich gemeinsam mit dem Meseritzer Regionalforscher und Geschichtsliebhaber Ryszard Patorski. Wir halten am Wegrand, ein paar hundert Meter hinter der Stadt. Auf einem kleinen Hügel stehen Grabplatten in gerader Reihe, andere liegen daneben. „Das sind „Matzewas“, wir stehen hier auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof, einem „Kirkut“, sagt Patorski. Auf den ehemaligen jüdischen Friedhöfen in Tirschtiegel und Brätz wurden im August Gedenktafeln enthüllt, die durch die „Stiftung für die Bewahrung des jüdischen Erbes“ gestiftet worden waren. An den Feierlichkeiten nahmen unter anderen die Bürgermeisterin von Tirschtiegel, Maria BobrowskaGorna, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Posen, Alicja Kobus sowie die Direktorin der Stiftung, Monika Krawczyk, teil. Nach dem Anzünden symbolischer Grablichter sprach Michael Schudrich, der Oberrabbiner Polens, das Gebet El Male Rachmamim für die Verstorbenen. Der ehemalige Friedhof am Judensee bei Tirschtiegel ist einer der größten und besterhaltenen in den Wojwodschaften Großpolen und Lebuser Land. An der Hügelspitze befinden sich die ältesten, aus Stein gefertigten Grabplatten vom Ende des 18. Jh., weiter unten findet man jüngere, die aus Sandstein bestehen. „Sie tragen Inschriften in Deutsch und Hebräisch, manche kann man sogar noch entziffern. Obwohl so viele Jahre seit ihrem Aufstellen vergangen sind und trotz des Zweiten Weltkriegs sind viele dieser Grabplatten noch in einem recht guten Zustand“, sagt Patorski, der diesen Friedhof vor über 20 Jahren inventarisierte. Weißensee / Chycina Musik- und Lichtparade als Danksagung für Spender Am Sonnabend, dem 16. August, erschallte die Weißenseer Kirche in den schönsten polnischen Liedern, vorgetragen durch örtliche Chöre. Der Abschlußakkord des Konzerts war das Enthüllen der Kirche in neuem Glanz durch Strahler. Die Augustgala mit Musik und Licht war die Krönung einer langjährigen Spendenaktion und gleichzeitig das Eröffnen einer neuen und wichtigen Etappe im Gemeindeleben. Sehr bald soll nun auch die Dacherneuerung in Angriff genommen werden. Birnbaum / Miedzychód Sonderwirtschaftszone (SWZ) in Planung Der Kreistag beschloß, im Gemeindegebiet eine Sonderwirtschaftszone einzurichten, die Investoren anziehen und mit der neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Diese SWZ orientiert sich an derjenigen von Küstrin, die schon seit einigen Jahren besteht und eine der sich am schnellsten entwickelnden ist. Man wird in Birnbaum auf den Küstriner Erfahrungen aufbauen. An Grundstücken werden insgesamt 200 ha angeboten, die verteilt sind auf die Stadt sowie die Vororte Bielsko und Muchocin. Rokitten / Rokitno Große Beteiligung am Diözesan-Erntefest Das Rokittener Diözesan-Erntefest ist traditionell das größte in der gesamten Region. Im Mittelpunt steht die hl. Messe, die dieses Jahr von Kardinal Henryk Gulbinowicz zelebriert wurde. Tausende von Gläubigen aus der ganzen Region waren herbeigeströmt, hauptsächlich Landwirte, die Erntekränze und aus diesjährigem Korn gebackenes Brot mitbrachten und vor dem Altar niederlegten. Das diesjährige Fest hatte seinen besonderen Charakter, weil man vor kaum zwei Monaten in Rokitten das 25. Jubiläum der Krönung des wunderbaren Bildes der Mutter Gottes gefeiert hatte. Neuhaus (Warthe) / Nowy Dwór Tragisches Geheimnis enthüllt Im Gemeindegebiet von Neuhaus auf der Nordseite der Warthe zwischen Birnbaum und Schwerin wurde ein Einzelgrab aus der Zeit vom Ende des Zweiten Weltkriegs entdeckt. In ihm lag ein deutscher Offizier, dekoriert mit dem EK I, daneben lag ein Mauser-Gewehr. Die sterbliche Hülle, die sich nur 40 cm unter der Erdoberfläche befand, wurde am Montag, dem 18. August, exhumiert. Die Entdeckung des Grabes ist den intensiven Sondierungen des Posener Vereins POMOST zu verdanken. Presse-Archiv: Mitteilungen aus der poln. Presse II/2014 Mitteilungen aus der poln. Presse I/2014 Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2013 Mitteilungen aus der poln. Presse III/2013 Mitteilungen aus der poln. Presse II/2013 Mitteilungen aus der poln. Presse I/2013 Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2012 Mitteilungen aus der poln. Presse III/2012 Mitteilungen aus der poln. Presse II/2012 Mitteilungen aus der poln. Presse I/2012 Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2011 Mitteilungen aus der poln. Presse III/2011 Mitteilungen aus der poln. Presse II/2011 Mitteilungen aus der poln. Presse I/2011 Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2010 Mitteilungen aus der poln. Presse III/2010 Mitteilungen aus der poln. Presse II/2010 Mitteilungen aus der poln. Presse I/2010 Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2009 Mitteilungen aus der poln. Presse III/2009 Mitteilungen aus der poln. Presse II/2009 |